Nehemia

Hier kommt die zweite Themenreihe der JUMAT 1/2022. Es geht in sechs Lektionen um Geschichte von Nehemia:

Lektion 8: Nehemia 1,1-11 Schlechte Nachrichten für Nehemia

Lektion 9: Nehemia 2,1-20 Nehemia kommt nach Jerusalem

Lektion 10: Nehemia 3,1 – 4,17 Der Bau der Mauer

Lektion 11: Nehemia 5,1-13 Nehemia hilft den Armen

Lektion 12: Nehemia 6,1-19 Gott ist für mich!

Lektion 13: Nehemia 8,1-12 Das große Fest

Alle Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut:

Der erste Teil enthält exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder.

Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

ür die 6- bis 12-Jährigen haben wir eine Freizeit zum Thema „Jakob – gesegnet, geflüchtet, versöhnt!“ entwickelt. Das Freizeitkonzept ist als flexibler, individuell anpassbarer Baukasten zu verstehen. Das heißt: Die Freizeit kann im Tagesablauf und der Freizeitlänge ganz den Gegebenheiten und Bedürfnissen vor Ort angepasst werden. Als Beispiel haben wir für euch ein 6-Tages-Programm konzipiert.

Die Jakobsgeschichte

Unter “Programmideen” finden sich eine Einführung in die biblische Jakobsgeschichte mit Hintergrundwissen. Die biblische Geschichte haben wir über sechs Einheiten verteilt. Vier Geschichten sind als Anspiel ausgearbeitet, zwei als „Skechtboard-Geschichten“ (die Geschichte entsteht malerisch beim Erzählen auf einer großen Staffelei). Die Anspiele findet ihr schriftlich und als Filmaufnahmen vor. So könnt Ihr wählen, ob ihr die Anspiele selbst spielt oder einfach per Film abspielt. Die Sketchboardgeschichten sind ausschließlich Filmclips. Nach den jeweiligen Geschichten haben wir Vertiefungen ausgearbeitet für zwei Altersgruppen (6-10 Jahre; 11-13 Jahre). So kann mit den jeweiligen Zielgruppen altersentsprechend gearbeitet werden.

Jede Jakobgeschichte wird von einer Rahmengeschichte umklammert. Die Handlung spielt in der heutigen Zeit und hilft den Kindern, die Themen der Jakobgeschichten in ihr Leben zu übertragen. Gezeigt wird die Rahmengeschichte jeweils vor bzw. nach einer Jakobgeschichte. Ihr findet diese Geschichte als Textdatei unter „Programmideen/ Rahmengeschichte“ und als Film in einzelnen Clips unter “Videos”.

Programmplan

Der vorgestellte Programmplan der „5 Sterne Sommer“-Freizeit geht zunächst von einem Angebot ohne Übernachtung aus. Selbstverständlich kann der Tagesplan auch auf eine Übernachtungs-Freizeit abgewandelt werden. Auch im Hinblick auf Kooperationen, mögliche Corona-Bestimmungen… kann die Freizeit ganz auf die örtlichen Gegebenheiten und Bedürfnisse abgestimmt werden und ermöglicht so eine hohe Identifikation mit der Kinder- und Jugendarbeit vor Ort. 

Sonntag
Streiten ist normal, da steckt was dahinter / 1.Mose 25, 19-34 / Esau verkauft Jakob sein Erstgeburtsrecht
Montag
Gott segnet nicht nur die Braven / 1.Mose 27,1-40 / Jakob holt sich den Segen
Dienstag
Wie und wo kann ich Gott erleben (und was antworte ich?) / 1.Mose 27, 41- 28, 22 / Jakob und die Himmelsleiter
Mittwoch
Wie gehe ich mit Unrecht um? / 1.Mose 29,1-30 / Jakob wird betrogen Zeit bei Onkel Laban
Donnerstag
In Zeiten der Angst – an wen oder was klammere ich mich da? / 1.Mose 32,1-33 / Jakob am Jabbok
Freitag
Wie geht „Aufeinander zugehen“ nach Verletzungen? / 1.Mose 33,1-16 / Jakob und Esau versöhnen sich
8:30 Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück
9:00 Beginn: Begrüßung, Spiel, Ritual … Beginn Beginn Beginn Beginn
9:30 Video
Rahmengeschichte
Bibelanspiel
Video
Rahmengeschichte
Sktechboard
Video
Rahmengeschichte
Bibelanspiel
Video
Rahmengeschichte
Sktechboard
Video
Rahmengeschichte
Bibelanspiel
9:45 10.00 Uhr Ankommen und Begrüßen Vertiefung für zwei Altersgruppen Vertiefung für zwei Altersgruppen Vertiefung für zwei Altersgruppen Vertiefung für zwei Altersgruppen Vertiefung für zwei Altersgruppen
10:15 Kennenlern-Spiele Ratespiel „Wer bist du“ oder Quiz „Gefragt – gejagt“ „Spiele rund um die Leiter“ oder Spiel „Nummer 2 gewinnt“ Spiel: „Israel sucht den Superhirten“ „Würfeln-Suchen-Quizzen“ Geländepiel: „Kuhhandel“
12:00 Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen
12:30 Workshops Workshops Workshops Workshops Workshops Workshops
14:00 Snack Snack Snack Snack Snack Snack
14:15
Video
Rahmengeschichte
Bibelanspiel
Vertiefung für zwei Altersgruppen
14.30-15.15 Streitspiele 15:20 -16.25 Begabt! Wettkampf 1 Std
Geländespiel „Capture the Wildraten” Dorf- oder Stadtspiel „Himmelsleiter“

Platz für eigene Ideen
Spiel: Handelsspiel „Büffeljagd“
oder
Stationenspiel „Talente ausprobieren“
Platz für eigene Ideen Stationenspiel
„Jakobs leckere Suppe“
16:45 Abschied Abschied Abschied Abschied Abschied Abschied
17:00 Ende Ende Ende Ende Ende Ende

Hier kommt die zweite Themenreihe der JUMAT 2/2021. Es geht in fünf Lektionen um den Epheserbrief:

Lektion 4 Epheser 1,3-14 Erstmal: Gott Beifall klatschen

Lektion 5 Epheser 5,1-14 Licht leuchtet

Lektion 6 Epheser 5,15-20 Die Zeit nutzen

Lektion 7 Epheser 6,10-20 Gut ausgerüstet

Lektion 8 Epheser 4,1-6 Eins sein

Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Du bist ein geliebtes Kind Gottes.

Checker

Gott hat mich gerettet, weil er Jesus, das Licht, in meine Welt gesandt hat.

Der Text an sich

Gotteslob und ihn preisen, so begann Paulus den Epheserbrief. Die Freude über Gottes Segenshandeln an den Christen ist riesig, denn er sieht Gottes Handeln als Erlösung der Glaubenden.

Doch spätestens ab Kapitel 4 beginnt er die Epheser zu ermahnen. Er ruft zur Einheit der Christen im Glauben auf. Sie sollen ihren Blick nach Jesus ausrichten und das heidnische, nicht-christliche Leben ablegen. Konkretisiert wird dies in verschiedenen Einzelmahnungen. Wie lebt ein Christ in Liebe? Was passt zu einem Christenmenschen, was sollte er unterlassen?

In Gottes Handeln sehen wir die Art Liebe, zu der wir zwar nicht vollkommen imstande sind, der wir aber mehr und mehr nacheifern sollen, an der wir uns orientieren sollen. Gott gibt uns eine Richtung vor. Paulus macht deutlich was geht und was nicht geht.

Das Bild von Licht und Dunkelheit ist dabei sehr aussagekräftig und bildhaft, wie zwei Weltprinzipien, die sich ohne Kompromisse gegenüberstehen. Paulus beschreibt etwas, das nicht nur den Ephesern gilt, sondern auch uns. Die Epheser lebten einmal in der Dunkelheit, doch weil sie erkannt haben, dass Gott sie durch seine Tat, seinen Sohn Jesus zu opfern, gerettet hat und sie ins Licht führte, leben auch sie nun im Licht.

Damit dies so bleibt, sollen sie die Dinge meiden, die Gott missfallen. Dabei sollen sie aber nicht die Menschen vermeiden, sondern nur deren Taten, wenn sie Gott nicht gefallen könnten. Das heißt für die Epheser: bei allem sollen sie immer wieder Gott fragen und sich prüfen lassen. Fokussiere ich meinen Blick noch auf Jesus? Wo stelle ich etwas vor Gott? Wo handele ich nicht mehr als geliebtes und gerettetes Kind im Lichte Gottes? Eigenes Fehlverhalten sollte nicht verheimlicht werden, sondern gilt es offenzulegen und ehrlich vor Gott zu bringen. Ein Punkt, den wir alle als schwierig empfinden, der aber durchaus befreiend sein kann und sollte.

Paulus‘ Mahnung mag uns zwar ein schlechtes Gewissen machen, aber sie führt uns auch aus unserer Dunkelheit wieder ans Licht und richtet unseren Blick wieder auf ihn und Jesus aus.

Der Text für mich

Beim ersten Lesen dieser Bibelstelle hatte ich ein unglaublich schlechtes Gefühl, das wie eine Last auf mich drückte. Ich fühlte mich ertappt. Nicht alles traf auf mich zu, aber ich hatte das Gefühl, dass der Rest schon ausreichte, nicht mehr für Gottes Reich zu genügen. Nicht mehr in seinem Licht leben zu dürfen. Ich fragte mich: „Wie kann ich da noch Gottes Kind sein? Darf ich mich überhaupt noch so nennen?“

Nachdem ich aber einige Zeit mit dem Text unterwegs und mit Menschen darüber im Gespräch war, merkte ich: „Ja, ich darf!“ Ich habe in meinem Leben einige Fehler gemacht und obwohl ich Christ bin, mache ich manche von diesen noch heute. Doch weil ich es weiß, kann ich immer wieder zu Jesus gehen, ihn darum bitten, mir zu verzeihen und mir zu helfen, es besser zu machen. Er kann mir die Last von den Schultern nehmen. Sein Licht hat mich ausgefüllt und füllt mich weiter aus. Ich darf in seinem Licht leben, ihn als Vorbild nehmen und in seinem Licht für andere, mit anderen leuchten.

Der Text für dich

Starter

Alle Kinder werden sich bei diesem Text ertappt fühlen, denn auch sie haben mal schlecht über jemanden geredet oder die Süßigkeiten nicht mit anderen geteilt. Vielleicht haben sie ihre Tat sogar vertuscht. Was sie nicht ahnten, sie wurden von Gott bemerkt.

Dieser Text bietet eine gute Gelegenheit, die Taten vor Gott offenzulegen und Gott um Verzeihung zu bitten. Dabei sollen die Kinder merken, wie entlastend es ist, die Schuld bei Gott abzulegen. Wenn man den Kindern dann auch noch zuspricht: „Gott hat deine Schuld vergeben“, werden sie sich leichter und fröhlicher fühlen. Sie werden strahlen und leuchten und merken: sie sind Gottes geliebte Kinder.

Checker

Den Kindern, die schon länger dabei sind, wird bewusstwerden, dass es nicht möglich wäre, die Schuld bei Gott abzulegen, wenn Jesus selbst nicht für unsere Schuld ans Kreuz gegangen wäre. Sie erkennen, dass sein Opfer Gott die Möglichkeit gegeben hat, unser Leben zu erleuchten. Sie merken, wenn sie mal was anstellen, was Gott nicht gefallen könnte, dass es dunkel in ihnen drinnen werden kann. Durch das Offenlegen vor Gott, kann es aber in ihnen drinnen wie draußen hell werden.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1

Rahmen-Bilder

Hier kann man Bilder (Porträt, Kleingruppen, Gruppen) mit Rahmen machen. Dazu wird ein Fotoapparat, ein leerer Bilderrahmen und mindestens ein Kind gebraucht. Gemeinsam kann man mit den Kindern schöne, aber auch lustige Bilder machen, indem die Kinder den Rahmen um sich halten oder sich außerhalb des Rahmens befinden. Schönheitsregeln gibt es nicht. Man darf verrückte, fröhliche, aber auch böse Bilder machen.

Idee 2

Verstecken im Dunkeln

Was gebraucht wird, ist ein Haus oder ein Raum mit guten Versteckmöglichkeiten, das / der verdunkelt werden kann und in welchem keine anderen Gruppen gestört werden. Es funktioniert wie Verstecken, nur im Dunkeln. Es gibt einen Sucher und der Rest versteckt sich. Niemand muss sich frei schlagen. Der Sucher muss die Kinder finden. Um einen besonderen Effekt zu bekommen, kann man eine Taschenlampe nutzen. Jedes Kind, das gefunden / gerettet wurde, bekommt ein Teelicht.

Verkündigung

Erzählung mit Hilfe eines Rahmens

Die Rahmengeschichte

Ein leerer Rahmen wird gut für alle Kinder sichtbar, noch ohne Beschriftung, in die Mitte gelegt. Den Kindern werden Begriffe und Herzen gegeben und kurz erklärt, dass sie nun einen Text hören werden, in dem diese Begriffe vorkommen. Was sie damit dann machen werden, wird der Mitarbeiter ihnen dann vormachen, daher sollten sie gut aufpassen. Der Mitarbeiter sollte ein Herz, einen schwarzen und einen bunten Zettel haben, ebenso die Verse 1 und 8b. Der Text wird nun vorgelesen. Dabei ergänzt sich nach und nach der Rahmen.

Der 1. Vers sollte auf den oberen Rand platziert werden.

Beim 2. Vers können Herzen mit der Aufschrift „Liebe“ links und rechts auf den Rahmen gelegt werden. Der Mitarbeiter macht es vor und deutet den Kindern an, es ihm nachzumachen. Gut wäre es, wenn so lange eine Pause eingelegt werden würde, bis alle ihre Herzen abgelegt haben und wieder aufmerksam zuhören können.

Die Begriffe, die bereits mit Worten auf schwarzem Papier geschrieben wurden und die Verse 3 und 4 können nun in die Mitte des Rahmens gelegt werden. Bis zum Vers 7 wird weiter vorgelesen

Der 8. Vers wird an die unteren Rahmenseite gesetzt. Idealerweise stoppt man hier und lässt es auf die Kinder wirken. Wenn man mag, kann man diese acht Verse noch einmal vorlesen, damit sich der Zusammenhang bei den Kindern verfestigt.

Nach einer kurzen Pause liest man nun die restlichen Verse 9 bis 14 vor. Diese positiven, auf buntem Papier geschriebenen Begriffe, werden über das, was Gott nicht gefällt, gelegt. Achtung: Auch hier kommen nochmal Dinge vor, die Gott nicht gefallen, auch die sollten in den Rahmen gelegt werden, aber nicht über die bunten Zettel. Beim letzten Vers wird eine große brennende Kerze über den Rahmen gestellt. Wie bei den ersten Versen können auch diese letzten Verse noch einmal vorgelesen werden.

Ein wichtiger Hinweis: Bei dem Begriff „Unzucht“ schrillen wahrscheinlich bei einigen die Alarmglocken. Es ist schwierig, so ein Thema mit Kindern in diesem Alter aufzugreifen, vor allem, weil es den Eltern obliegt, ihre Kinder aufzuklären. Aber auch gerade, wenn ein Kind eine negative Erfahrung gemacht haben könnte, ist dies ein seelsorgerliches Thema und sollte nicht im geschützten Rahmen einer Kindergruppe angesprochen werden. Daher ist meine Empfehlung, diesen Begriff zu überspringen. Der Text gibt genug her, womit die Kinder sich im Nachhinein identifizieren können.

Die andere Idee

Erzählen in Dunkelheit bis es Licht wird

Die Kinder liegen in einem dunklen Raum, entweder einzeln oder mit einem guten Freund zusammen, damit sie keine Angst bekommen. Der erste Teil (Vers 1- 8a) wird in dem dunklen Raum von einem Mitarbeiter vorgetragen. Wichtig sind beim Wiedergeben die Lautstärke und die Betonung, das Tragende, das Schwere und auch Verurteilende. Man kann, wenn man es nicht selbst vorträgt, alles schon vorher aufnehmen und es abspielen, dies erleichtert auch das folgende Handeln.

Ab Vers 8b zündet der Mitarbeiter eine große Kerze an, die er mitten in den Raum hineintragen kann. Das Erzählen sollte ruhiger, langsamer, mit Pausen, fröhlicher, sanfter erfolgen. Mit jedem Wort, wie z. B. Wahrheit, Güte, Gerechtigkeit, zündet er ein Teelicht an der großen Kerze an. Er geht auf eines der Kinder zu, hilft ihm in eine sitzende Position (siehe Vers 14) und überreicht ihm die Kerze, bis am Ende jedes Kind eine Kerze hat und der Raum durch sie erleuchtet wird. Sollten viele Kinder vorhanden sein, dürfen größere Kinder auch helfen und das Gleiche wie der Mitarbeiter tun.

Auch hier gilt der Hinweis wie bei der Rahmengeschichte.

Der Text gelebt

Wiederholung

Vor den Kindern liegen verschiedene Begriffe aus dem Bibeltext, die es in zwei Kategorien zu sortieren gilt: „Was sollte ich als Gottes geliebtes Kind nicht tun“ und „Was sollte ich tun?“

Je nachdem, wie man die Kinder einschätzt, können auch ohne Vorgabe der Begriffe die Kinder überlegen, welche Begriffe sie noch wissen. Diese schreiben sie auf einen Zettel und ordnen sie der jeweiligen Kategorie zu. Fehlendes kann mit Hilfe des Mitarbeiters ergänzt werden.

Gespräch

Als Allererstes sollten unbekannte Begriffe erklärt werden.

Der Schwerpunkt wird nun auf das gelegt, was Gott nicht mag. Die Begriffe werden nochmal ausgelegt: Was gefällt Gott nicht? Was davon haben die Kinder schon getan? Fällt ihnen etwas ein, nehmen sie sich einen Stein aus der Mitte und legen ihn zu dem Zettel. Sie können erzählen, was passiert ist, oder auch nicht. Sie dürfen aber gerne ermutigt werden zu erzählen.

Danach bekommen die Kinder Zeit, zu überlegen, was sie gerne ändern möchten. Haben die Kinder zuvor mehrere Dinge angesprochen, dann sollte man ihnen das Gefühl geben, nicht alles mit einem Mal ändern zu müssen, sondern schrittweise vorzugehen. An das, was ihnen wichtig ist, dürfen sie ein Teelicht stellen. Hat man nicht so viele Teelichter, können bunte Muggelsteine genutzt werden. Gemeinsam können die Kinder auch überlegen, wie sie etwas ändern möchten, bzw. wo sie möchten, dass ihnen etwas besser gelingt. Gemeinsame Ideen können das jeweilige Kind bestärken.

Zum Abschluss sollten die Kinder überlegen, was eigentlich passiert, wenn sie immer wieder die Dinge tun, die Gott nicht gefallen. Den Kindern sollte die Angst genommen werden, dass sie irgendwann nicht mehr zu Gott kommen könnten bzw. er nicht mehr verzeihen könnte und sie vielleicht nicht mehr seine geliebten Kinder sind. Der Text soll uns daran erinnern, immer wieder, z. B. vor dem Schlafengehen, Gott von unserem Tag zu erzählen. Und daran, dass wir ihm alles erzählen können. Gott ist jemand, der uns vergibt, wenn wir ehrlich sind und immer wieder versuchen, einander das Gute zu tun.

Merkvers

Jesus spricht: Ich bin das Licht dieser Welt. Wer mir folgt, tappt nicht mehr im Dunkeln. Er wird das Licht des Lebens haben. (Johannes 8,12 – BasisBibel)

Eine Möglichkeit ist die Kreatividee.

Eine andere Möglichkeit ist die Bewegung zum Vers:

Jesus spricht: // Auf Jesus zeigen
Ich bin das Licht dieser Welt. // Die Arme machen eine große Kreisbewegung
Wer mir folgt, // Gehbewegung
Tappt nicht mehr im Dunkeln. // Eine Hand vor die Augen, die andere suchend nach vorne strecken, leicht nach vorne tapsen
Er wird das Licht des Lebens haben. // Die Hände berühren sich und gehen von der Körpermitte schwungvoll nach oben auseinander.

Gebet

Am Ende des Gesprächs können die Kinder füreinander beten, mit kurzen Sätzen, wie z. B. „Hilf Timo, sich zu entschuldigen“, oder „Hilf Bea, nicht mehr gemein zu Anna zu sein.“, oder „Danke, dass du Linus hilfst, ehrlich zu sein“. Wie eine Art Popcorngebet, jeder betet dann, wenn ihm was einfällt.

Kreatives

Bunte Fensterlichter aus Brottüten und Lichterketten

Auf die Brottüten können bunte Bilder gemalt werden, aber auch mit Transparentpapier oder Blättern geklebt werden. Man kann aber auch den Merkvers draufschreiben. Idealerweise haben die Kinder bereits Lichterketten von Weihnachten zu Hause. An diesen kann man die Brottüten befestigen und sie an das Fenster hängen. Dies erfreut jeden, der am Fenster vorbeiläuft.

Rätselhaftes

Arbeitsblatt

Die Kinder bekommen den Bibeltext (Basisbibel) vorgelegt und dazu gibt es Fragen:

  • Wie oft kommt das Licht vor? (7x)
  • In welchen Versen kommt die Dunkelheit vor? (Verse 8 und 11)
  • Welchen Ertrag bringt das Licht? (Güte, Gerechtigkeit, Wahrheit)
  • Was soll geprüft werden? (Was dem Herrn gefällt)
  • „Wach auf … steh auf …“ Wo steht das? (Vers 14)
  • Was tut das Licht? (aufleuchten, erstrahlen)

(T)Extras

Lieder

  • Bibelentdecker
  • Jesus, dein Licht

Spiele

Ich seh‘ ein Licht, ich hab‘ ein Licht, ich geb‘ es weiter.

Normalerweise spielt man es mit Streichhölzern, aber ich würde hier auf Wunderkerzen zurückgreifen. Die Kinder stehen draußen im Kreis. Eines der Kinder hat eine brennende Wunderkerze und muss ganz schnell aufsagen: „Ich seh‘ ein Licht, ich hab‘ ein Licht, ich geb‘ es weiter.“ Dann gibt es die Wunderkerze im Uhrzeigersinn weiter. Geht die Wunderkerze aus, scheidet auch das Kind aus. Eine neue Wunderkerze muss angemacht werden und es wird so lange gespielt, bis ein Kind übrig bleibt – dementsprechend braucht es Wunderkerzen. Vorsicht: Wegen der Kleidung und möglicher Funken. Zudem könnten manche Kinder auch Angst vor den Funken haben.

Malen mit Taschenlampe

Die Kinder sitzen vor einer weißen Wand bzw. einem Tuch. Eventuell muss der Raum abgedunkelt werden. Mit dem Lichtschein einer Taschenlampe malt ein Kind ein Bild: z. B. Sonne, Kreuz … Die anderen Mitspieler müssen erraten, was es darstellt. Danach ist ein anderes Kind an der Reihe.

Im Licht sieht alles anders aus

Den Kindern werden die Augen verbunden. Mit verbunden Augen müssen sie Dinge berühren / erfühlen: z. B. Honig. Oder sie werden von Sachen berührt: z. B. mit einer Feder über die Hand streichen. Wichtig: es sollten Dinge sein, die in der Dunkelheit etwas anderes auslösen, als bei Licht betrachtet. Die Kinder müssen erraten, was sie fühlen. Liegen sie richtig? Was denken sie, wenn sie es bei Licht betrachten?

Spiele, bei denen ihr andere erkennen müsst

Jakob hat sich bei seinem erblindeten Vater als Bruder Esau ausgegeben.

Wie schwierig ist es jemanden zu erkennen, wenn dir selbst nicht alle Sinne zur Verfügung stehen oder du nur einen Teil des anderen siehst, hörst, …? Mit diesen Spielideen könnt ihr testen, wie gut ihr euch in der Gruppe, Familie, Verwandtschaft oder Nachbarschaft (er-)kennt.

Ihr könnt nur ein Spiel aus der Sammlung spielen, z.B. als Einstieg oder Vertiefung zu einem Thema oder auch einen ganzen Abend mit diesen Spielen gestalten. Dazu könnt ihr eure Gruppe in Kleingruppen bestehend aus ca. 5 Personen einteilen, die jeweils gegen die anderen Gruppen spielen.

Dalli Klick

Bei diesem Spiel geht es darum, immer mehr Teile eines Fotos zu sehen und möglichst früh den anderen auf dem Bild zu erkennen.

Dafür gibt es kostengünstige Variationen, die ihr auf den Computer herunterladen könnt und per Beamer spielt, beispielsweise https://www.mediator-programme.de/Dalliklick/dalliklick.htm.

Oder ihr kreiert eine selbst “gebastelte” Variante.

Dazu lasst ihr euch von allen Mitspielern im Vorfeld ein aktuelles Foto mailen (Bildrechte schriftlich klären!). Dieses druckt ihr auf Din A 5 Größe aus. Jetzt zerschneidet ihr die ausgedruckten Bilder in 7-10 Teile und steckt immer alle Teile eines Fotos in einen Briefumschlag mit dem Namen des Fotografierten. Die Kleingruppen haben die Aufgabe, die Teilnehmer der anderen Gruppe nach möglichst wenigen Foto-Puzzleteilen zu erkennen. Dazu gebt ihr allen Gruppen immer gleichzeitig ein Puzzleteil aus einem Briefumschlag einer gegnerischen Person. Welche Gruppe erkennt nach weniger Puzzleteilen wer die gesuchte Person ist? Die entsprechende Gruppe bekommt einen Punkt. Dann geht es weiter mit den Personen aus den nächsten Briefumschlägen. Welche Gruppe am Ende am meisten Punkte hat, hat dieses Spiel gewonnen.

Babybilder

Wer ist schon als Baby unverwechselbar und wen erkennt man gar nicht mehr?

Jeder bringt ein eigenes Babybild mit und gibt es am Anfang des Abends beim Spielleiter ab. Jetzt könnt ihr eine große Bilderausstellung machen. Bei dieser liegen alle Bilder auf Tischen. Jeder Teilnehmende bekommt Stift und Zettel und legt zu jedem Foto einen Namen eines Gruppenteilnehmers, der seiner Meinung nach auf diesem Foto abgebildet ist. Wer hat die meisten Treffer gelandet?

Oder jede Gruppe bekommt die Fotos der gegnerischen Gruppe. Sie entscheiden gemeinsam, wen sie auf welchem Foto vermuten und legen einen Zettel mit dem entsprechenden Namen neben das Foto. Welche Gruppe hat die meisten Treffer?

Rechte: Die eigenen Bilder werden von den Personen wieder mit nach Hause genommen.

Hää?

Am Anfang des Treffens oder besser noch in der Woche vorher, fotografiert ihr von jedem Teilnehmenden etwas ganz nah, z.B nur die Haare, Stirn & Oberkopf, den Handrücken, Nacken & Haare, Teil der Kleidung,… Jetzt schaut ihr die Bilder per Beamer an. Wer ist auf dem Bild zu sehen? Schön ist es, wenn ihr die Raterunde jeweils mit einem vollständigen Bild der Person auflöst. Peinliche Bilder sind nicht erlaubt!

Schattenporträt

Ihr hängt oder haltet ein Leintuch, weiße Tischdecke o.ä. zwischen die spielende und die ratende Gruppe. Immer eine Person der spielenden Gruppe setzt sich auf einen Stuhl nahe des Tuches, mit dem Blick parallel zum Tuch. Mit einer hellen Lampe leuchtet ihr die sitzende Person an. So sollte die ratende Gruppe auf der anderen Seite des Tuches deren Porträt sehen. Wer erkennt das Schattenporträt?

Oh Schreck!

Ihr haltet eine Decke zwischen die beiden spielenden Gruppen. Beide Gruppen setzen sich mit etwas Abstand zur Decke auf ihrer Seite auf den Boden. Jeweils eine Person jeder Gruppe setzt sich leise nahe vor die Decke, mit Blick zur Decke. Sitzen beide bereit, wird auf drei die Decke fallen gelassen. Wer von beiden Spielern sagt am schnellsten den richtigen Namen des Gegenübers?

Schuhe raten

Die Teilnehmenden einer Gruppe ziehen sich die Schuhe aus und bilden daraus ein großes Schuh-Durcheinander. Dann stellen sie sich in einer Reihe auf. Die andere Gruppe ordnet jetzt die Schuhe den ihrer Meinung nach richtigen Besitzern zu, indem sie die Schuhe vor die entsprechende Person stellen. Bei drei Gruppen können die beiden ratenden Gruppen jeweils nur einen Schuh anstatt ein Schuhpaar bekommen. Wer hat am Ende die richtigen Schuhe vor sich stehen?

Hände raten

Es werden zwei Tücher oder Decken so gehalten oder gespannt, dass sie direkt übereinander hängen und dazwischen nur ein schmaler Schlitz ist. Hinter der Tücherwand befindet sich eine Gruppe. Sie stellen sich nebeneinander hinter die Tücher und stecken durch den Schlitz zwischen den Tüchern nur ihre Hände. Die ratende Gruppe hat für jeden Teilnehmer der spielenden Gruppe ein Namenskärtchen. Nun schauen sie sich die Hände an und geben jeder Hand das Namenskärtchen des Mitspielers in die Hand zu dem ihrer Meinung nach die Hände gehören. Bei mehreren Gruppen, hat Jede Gruppe von jeder zu erratenden Person ein Namenskärtchen. Welche Hände wurden richtig zugeordent?

Blinde Kuh

Dieses Spiel kommt der Situation von Jakob und Isaak am nächsten.

Ein Mitspieler bekommt die Augen verbunden. Eine andere Person wird zu ihm geführt. Nun errät die blinde Person nur durch Ertasten, wer diese Person sein könnte. Fällt es euch leichter, als Isaak, die richtige Person zu erkennen?

Stimme erraten

Die spielende Gruppe befindet sich hinter einem Sichtschutz (Pinwand, Decke,…). Jeder Teilnehmende dieser Gruppe bekommt eine Kopie des gleichen Textes. Schön ist es, wenn es ein Text mit mehreren Rollen ist. Jedem Teilnehmenden wird eine Textpassage/ eine Rolle zugeteilt. Nun lesen sie nacheinander oder je nach Rolle den Text vor. Die ratende Gruppe sortiert den Textpassagen oder Rollen die entsprechende Person zu. Erkennt ihr die Stimmen?

Hier kommt die erste Themenreihe der JUMAT 1/2021. Es geht um Josef. In insgesamt 8 Lektionen geht es um Josefs Familiengeschichte, die Hochs und Tiefs seines Lebens, Verrat, Intrige, Träume und Wunder und darum, dass Gott am Ende alles gut macht.

Ergänzend als Lektion 1 ein Stundenentwurf zur Jahreslosung Lk 6,36.

Lektion 2 1. Mose 37,1-11 Getreide und Gestirne

Lektion 3 1. Mose 37,12-36 Verraten und verkauft

Lektion 4 1. Mose 39 Abgehauen und bestraft

Lektion 5 1. Mose 40 + 41 Ähren und Kühe

Lektion 6 1. Mose 42 Angst und Bange

Lektion 7 1. Mose 43 + 44 Noch einmal Angst und Bange

Lektion 8 1. Mose 45 Versöhnung und Freude

Lektion 9 1. Mose 50,1-20 Rückblick und Ausblick

Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Jeder hat Prinzipien und Regeln, nach denen er lebt. Gott will sie prägen. Nicht immer ist es einfach, das zu tun, was man als richtig erkannt hat – aber es lohnt sich!

Checker

Wenn ich eine feste Beziehung zu Gott habe, können mir Versuchungen weniger anhaben. Er steht mir treu zur Seite – darum kann auch ich zu ihm stehen.

Der Text an sich

Nach seiner Verschleppung nach Ägypten gerät Josef durch Gottes Führung und Geleit direkt an eine „hohe Adresse“: den Hofbeamten des Pharaos und Oberbefehlshaber der königlichen Leibwache, Potifar genannt. Durch diesen Umstand bringt Gott ihn an den Platz, an dem er Josef haben möchte, um später durch ihn zum Pharao zu sprechen, indem Josef dessen Träume deutet (vgl. Kap. 40 ff.). Der HERR steht Josef bei und lässt ihm alles gelingen, was er unternimmt. Potifar erkennt Josefs Geschick und setzt ihn daraufhin zu seinem persönlichen Hausdiener und Verwalter ein. Auch das segnet Gott, indem er Potifars Besitz vermehrt und seine Ernten gut ausfallen lässt. So gewinnt Potifar immer größeres Vertrauen in Josef und überlässt ihm schließlich die Verwaltung seines kompletten Hausstandes – nur um seine Mahlzeiten kümmert er sich noch persönlich (V. 2-6). Auch Potifars Frau entgeht nicht, was für ein gutaussehender, erfolgreicher Mann Josef ist – so versucht sie immer wieder, ihn zu überreden, eine Nacht mit ihr zu verbringen.

Doch Josef bleibt seinem Vorgesetzten gegenüber treu – er will das große Vertrauen, das ihm von Potifar entgegengebracht wird, nicht missbrauchen. Vor allem aber möchte er JAHWE, seinem Gott, treu bleiben und nicht gegen ihn sündigen. Er bleibt standhaft und widersteht der Versuchung. Als Potifars Frau nicht bekommt, was sie will, dreht sie den Spieß um und bezichtigt Josef durch eine List der Vergewaltigung (V. 6b-18). Was für Josef so gut begann, endet für ihn zunächst im Gefängnis (V.19-20). Doch auch in dieser misslichen Lage lässt Gott ihn nicht im Stich und sorgt dafür, dass der Gefängnisaufseher ihm wohlgesonnen ist. Erneut wird Josef zu einem Mann des Vertrauens: Man ernennt ihn zum Aufseher über das gesamte Gefängnis und er wird mit wichtigen Aufgaben betraut (V. 21-23).

Auch der Gefängnisverwalter erkennt, dass Josefs Gott mit ihm ist und ihm Erfolg und Hilfe schenkt – dies ist für ihn Grund genug, ihm vollstes Vertrauen zu schenken.

Der Text für mich

Zunächst scheint es in dieser Bibelstelle um ein Thema zu gehen, mit dem die meisten Jungscharler vermutlich (noch) wenig anfangen können: die Verführung eines Mannes durch eine Frau. Doch beim genaueren Hinsehen wird deutlich, dass es hier um etwas geht, das sowohl für Erwachsene als auch Kinder im Alltag von Bedeutung sein kann: Wie kann ich standhaft bleiben, wenn ich zu schlechtem Handeln verleitet werde? Und wie gehe ich mit dem Vertrauen um, das mir jemand entgegenbringt?

Der Text zeigt mir, dass es wichtig ist, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen, unabhängig davon, ob man selbst die Schuld trägt oder der andere einen Fehler begangen hat. Darüber hinaus wird mir aber auch deutlich, dass Gott Standhaftigkeit und Treue ihm und seinen Geboten gegenüber besonders segnet. Zu Jesus zu stehen, wenn andere uns belächeln, oder die Wahrheit zu sagen, anstatt zu lügen, kann unbequem sein und mag auf den ersten Blick unangenehme Konsequenzen haben. Für die Mitarbeiter in der Jungschargruppe sehe ich jedoch gerade hier die Chance und den Auftrag, als gutes Vorbild zu handeln und den Kindern konkret nahezulegen, wie man als Christ nach Gottes (Moral)Vorstellungen leben kann. Dass dies nicht immer einfach ist und man scheitern kann, ist klar, doch ich bin überzeugt, dass auf einem authentischen Christsein und Ehrlichsein vor Gott und Menschen Gottes Segen ruht. ER möchte uns die nötige Kraft dazu schenken und in jeder Lebenslage unser treuer Begleiter sein.

Der Text für dich

Starter

Schon früh hat ein Kind Vorstellungen davon, was richtig und falsch ist. Vieles davon wird durch die Eltern und die Umwelt geprägt. Für ein Kind, das noch wenig Erfahrung mit dem Glauben gemacht hat, gilt es nun, zu entdecken, wie Gottes (Moral-)Vorstellungen sind: Was haben diese mit dem eigenen Leben zu tun, wie kann ich im Alltag danach handeln und was bedeutet es, Gott und seinen Prinzipien treu zu bleiben? Hier kann die Lektion ein erster Anstoß sein, um das Gehörte in konkrete Schritte umzusetzen und im Alltag sichtbar werden zu lassen.

Checker

Kinder, die mit dem christlichen Glauben aufwachsen, werden meist von Beginn an mit den christlichen Wertvorstellungen und den 10 Geboten vertraut gemacht. Doch im Alltag auch danach zu leben und zu handeln, gestaltet sich häufig schwieriger: Schnell lässt man sich von gut gemeinten Werten abbringen oder macht dann doch, was die Freunde gut finden. Vielleicht kommt auch die Frage nach der Notwendigkeit oder dem Sinn eines solchen Handelns auf. Hier soll das Thema die Jungscharler dafür sensibilisieren, was sie im Alltag von ihrem Weg mit Jesus ablenkt und ihnen Mut machen, nach Gottes Prinzipien zu handeln und ihm treu zu bleiben, weil er uns treu zur Seite steht. Gott segnet es, wenn wir ihm unser Vertrauen schenken.

Der Text erlebt

Material: Schokokuss, Schüssel mit Süßigkeiten, Zettel mit Aufschrift, Flipchart/Tafel, Augenbinde, Verkleidungen für Josef, Potifar, Efra und 2 Diener, Tisch und Stuhl, evtl. weitere Requisiten, Staubtuch, Overhead-Projektor, großes weißes Leintuch, gebastelte Figuren, Rahmen aus Pappe

Hinführung

Idee 1

Pyramidenraten (Galgenmännchen): Es wird das Wort „Gewissen“ gesucht. Auf einer Flipchart/Tafel etc. werden 8 Leerfelder markiert. Die Kinder nennen nun der Reihe nach einen Buchstaben. Ist dieser im Wort enthalten, wird er in das entsprechende Feld eingetragen. Ansonsten entsteht bei Fehlbuchstaben nach und nach eine 3D-Pyramide durch Zeichnen eines entsprechenden Striches. Schaffen es die Kinder, das Wort zu erraten, bevor die Pyramide fertig ist?

Idee 2

Vor der Stunde wird eine Schüssel mit Süßigkeiten auf den Tisch gestellt, mit dem Zettel „Bitte stehen lassen“. Anschließend mit den Kindern darüber reden, wie groß die Versuchung war
Alternative:
Ein Kind bekommt einen Schokokuss. Ihm wird erklärt: „Wenn du 5 Minuten wartest, bis ich wiederkomme, bekommst du danach noch einen.“
Was hat (hätte) geholfen, der Versuchung zu widerstehen?

Verkündigung

Die Geschichte wird mithilfe eines Theaterstücks dargestellt. Ort des Geschehens ist Potifars Haus – der Raum kann dementsprechend ein wenig „eingerichtet“ werden.

Erzähler: Erinnert ihr euch noch an Josef, diesen besonderen Traumdeuter aus Kanaan? Seine Brüder haben neulich etwas Schreckliches mit ihm gemacht … wisst ihr noch, was? Die Kinder erzählen lassen.

Stimmt, genau! Sie waren furchtbar neidisch auf ihren Bruder Josef, weil er der Liebling seines Vaters war. Deswegen haben sie ihn in einen Brunnen geworfen, aber dann doch wieder herausgezogen und an eine Händlergruppe verkauft. So ist Josef in Ägypten gelandet. Wollen wir doch mal sehen, wie es dort mit ihm weitergegangen ist … 

Josef kommt in den Raum geschlendert, sieht sich suchend um, putzt hier und dort mit einem Tuch den Staub fort. Dann setzt er sich erschöpft auf einen Stuhl.

J: Puh. Heute habe ich wieder besonders viel zu tun. Ganz schön viel Arbeit hier bei Potifar … Er wischt sich den Schweiß von der Stirn und stützt den Kopf in die Hände. Aber ich bin auch froh, dass ich hier gut behandelt werde. Potifar ist ein guter Herr. Ich bekomme immer genug zu essen. Und ich glaube, er ist zufrieden mit meiner Arbeit.

Potifar kommt herein. Er entdeckt Josef und geht auf ihn zu.

P: Josef! Da bist du ja! Mit dir wollte ich noch sprechen.

Josef steht auf: Ja? Was ist, mein Herr? Seid Ihr zufrieden mit meiner Arbeit?

P: Ja, Josef. Sehr zufrieden sogar. Deshalb wollte ich auch mit dir sprechen. Du bist nun schon seit ein paar Wochen bei mir und dir gelingt alles, was du anpackst. Und weil ich gemerkt habe, dass ich dir wirklich vertrauen kann, möchte ich dich als meinen persönlichen Diener und Hausverwalter einsetzen. Ich vertraue dir meinen ganzen Besitz an. Bist du bereit dazu? Bitte enttäusche mich nicht!

J: Oh, ja, mein Herr … das ist sehr großzügig von Euch. Habt vielen Dank. Ich werde euch nicht enttäuschen.

Josef verbeugt sich ehrfürchtig vor Potifar. Beide verlassen den Raum.

Erzähler: Die Händler haben Josef also an Potifar verkauft! Und der ist nicht irgendjemand – sondern der Hofbeamte des Pharaos und Oberbefehlshaber der königlichen Leibwache. Nachdem Potifar Josef zu seinem obersten Mann gemacht hat, schenkt Gott ihm Erfolg: Er bekommt eine reiche Ernte und seine Viehherden werden immer größer. Potifars Vertrauen in Josef wächst noch mehr: Er lässt ihm freie Hand in seinem Haus und kümmert sich nur noch um sein eigenes Essen. Alles läuft super – doch dann mischt sich Potifars Frau Efra ein …

Efra betritt den Raum. Sie schaut träumerisch vor sich hin und schlendert umher.

E seufzt: Ach, was hat mein Mann da für einen tollen Verwalter angeschleppt … Josef … Der Name gefällt mir. Und noch mehr gefallen mir seine schönen Augen und sein volles Haar … ob ich ihn dazu überreden kann, eine Nacht mit mir zu verbringen?

Josef kommt herein und sieht Efra auf ihrem Stuhl sitzen, wie sie sich gedanken-verloren durchs Haar kämmt.

J: Oh, verzeiht … ich wollte Euch nicht stören.

E: Josef! Wie geht es Dir? Komm, setz dich doch zu mir.

Zögernd tritt Josef näher. Efra legt ihm den Arm um die Taille.

E: Josef – wie wär´s, nur wir beide?!? Komm, leg dich doch zu mir ins Bett!

Josef tritt abrupt zurück: Nein! Verzeiht mir, aber das kommt für mich nicht infrage. Mein Herr braucht sich im Haus um nichts zu kümmern – alles hat er mir anvertraut. Nur Euch hat er mir vorenthalten, weil Ihr seine Frau seid. Wie könnte ich da ein so großes Unrecht tun und gegen Gott sündigen?

Efra schaut Josef missmutig an: Hmm …

Schnell verlässt Josef den Raum. Efra erhebt sich langsam von ihrem Stuhl.

E: Du meinst vielleicht, du kannst mir widerstehen. Aber pass nur auf. Ich werde dich schon noch überreden … verlässt den Raum

Erzähler: Von nun an lässt Potifars Frau nicht locker. Jeden Abend, wenn sie Josef zufällig über den Weg läuft, versucht sie, ihn zu überreden, eine Nacht mit ihr zu verbringen. Doch Josef will davon nichts hören. Er lässt sich nicht von ihr verführen. Bis eines Tages …

Josef kommt herein: Heute bin ich ganz alleine im Haus. Alle Sklaven sind ausgeflogen. Und nun soll ich auch noch Efras Gemächer reinigen … hoffentlich ist sie nicht da.

Efra betritt den Raum. Sie bemerkt Josef und nähert sich ihm leise von hinten. Dann packt sie ihn am Gewand.

Efra raunt ihm ins Ohr: Josef! Los, komm mit mir ins Bett!

Josef dreht sich erschrocken zu ihr um, reißt sich los und rennt davon. Sein Gewand bleibt in Efras Händen zurück.

Efra wütend: Nun gut! Wenn du dich mir nicht fügen willst, dann wirst du schon sehen, was du davon hast! Schreiend Ahh! Hilfe! So helft mir doch!

Sofort stürmen zwei Diener in den Raum.

E: Seht doch! Mein Mann hat uns einen Hebräer ins Haus gebracht, der jetzt mit uns macht, was er will! Er wollte mir Gewalt antun, aber ich habe laut geschrien. Da lief er schnell davon, doch sein Gewand hat er bei mir zurückgelassen.

Efra und die Diener stürmen aus dem Raum.

Erzähler: Das war eine böse List von Efra. Sie behielt Josefs Gewand und wartete, bis ihr Mann nach Hause kam. Dann erzählte sie ihm die gleiche Geschichte. Daraufhin wurde Potifar sehr wütend. Er ließ Josef ins Staatsgefängnis werfen. Aber Gott sorgte dafür, dass der Gefängnisverwalter Josef wohlgesonnen war. So wurde Josef zum Aufseher über die Gefangenen und alles, was im Gefängnis geschah. Der Verwalter brauchte sich um nichts mehr zu kümmern. Er vertraute Josef völlig, weil er sah, dass der Herr ihm half und ihm Erfolg schenkte.

Die andere Idee

Die Geschichte wird mithilfe eines Schattenspiels erzählt. Dies geht entweder mit der entsprechenden Mitarbeiteranzahl, wobei nur der Text vorgelesen wird, während die anderen Mitarbeiter die Geschichte als Schatten pantomimisch darstellen. Hierzu benötigt man ein großes weißes Leintuch und einen Overhead-Projektor als Lichtquelle. Alternativ kann die Geschichte mit einem Figurentheater erzählt werden (Vorlagen s. Anhang). Dazu können die Figuren entweder ausgeschnitten und angemalt oder als Schattenfiguren auf schwarzes Tonpapier abgezeichnet werden. Eine Bastelanleitung findet sich für beide Varianten unter www.dff.film/schattenspiele/ (Punkt 4: Schattentheater mit Figuren).

Der Text gelebt:

Wiederholung

In der Mitte steht ein Teller mit kleinen Schokoküssen (evtl. abgezählt nach Anzahl der Kinder). Die Kinder sollen nun versuchen, die Geschichte gemeinsam nachzuerzählen. Ein Kind oder Mitarbeiter beginnt zu erzählen und darf sich dafür einen Schokokuss nehmen. Schafft es die Gruppe gemeinsam, die Geschichte fertig zu erzählen, bis alle Schokoküsse gegessen sind? Auch hier gilt es, Rücksicht auf die Gruppe zu nehmen, sodass jeder mal drankommt. Anschließend kann gut an das Thema „Versuchung“ angeknüpft oder nochmal Bezug auf das Experiment aus der Hinführung zur Geschichte genommen werden.

Gespräch

Gespräch über das Thema: „Was ist ein Prinzip?“

Habt auch ihr feste Regeln, an denen ihr festhaltet? Warum? Wozu ist das gut?

Ihr habt etwas als richtig erkannt? Warum sagt euch das Gewissen, dass das richtig ist? Welche Rolle spielt Gott dabei? Wie schafft man es, danach zu handeln?

Was hat Josef dabei geholfen, standhaft zu bleiben und nicht nachzugeben? Er war fest mit Gott in Verbindung. Gottes Prinzipien waren ihm wichtig.

Was sind in unserem Alltag Dinge, die uns versuchen und von dem abbringen wollen, was Gott möchte? z. B. Mitlästern, Notlügen, Neid …

Wie können wir standhaft bleiben? Was kann uns helfen? z. B. Bibelverse auswendig lernen, die mir Mut machen, mit Gott über meine Ängste und Gedanken reden, jemanden für mich beten lassen (vgl. auch Matthäus 26,41).

Was bedeutet es, jemandem treu zu sein?

Was bedeutet es, Gott treu zu bleiben? Wie kann das im Alltag aussehen?

An dieser Stelle bietet sich ein persönlicher Bericht aus dem Leben eines Mitarbeiters an.

Zum Weiterdenken: Vertrauen und Treue hängen eng miteinander zusammen. Damit Beziehungen gelingen können, ist es wichtig, dem Gegenüber vertrauen zu können. Wo musst du anderen Menschen vertrauen? Wie gehst du damit um, wenn dir jemand Vertrauen schenkt? (z. B. Eltern, Freunde …) Wie ist das mit Gott? Kann man ihm bedingungslos vertrauen? Vgl. auch Jeremia 17, 7-8, Sprüche 3, 5-6; 16, 3

Merkvers

Psalm 62, 7: Nur ER ist ein schützender Fels und eine sichere Burg. Er steht mir bei, und niemand kann mich zu Fall bringen. (Hoffnung für Alle)

Lukas 16,10: Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht. (Lutherbibel 2017)

Lernmethode: Mit den Kindern ein Bibelvers-Origami basteln. Dies eignet sich gut, um 2 Bibelverse parallel auswendig zu lernen. Eine einfache und ausführliche Anleitung findet sich unter https://1000ideen.kisi.org/2018/01/25/lustiges-bibelvers-auswendiglernen/.

Gebet

Das “Fruchtgummigebet“: In der Mitte liegen verschiedenfarbige Fruchtgummis, wahlweise mit einem Tuch abgedeckt. Reihum darf jedes Kind ein Fruchtgummi ziehen/aussuchen, je nach Farbe laut beten und es dann essen, während der/die Nächste an der Reihe ist. Vorschlag: Rot = Gott danken, Orange = Fürbitte für andere Menschen, Gelb = Fürbitte für andere Länder, Grün = Thema der heutigen Jungscharstunde (s.o.), Weiß = eigene Anliegen; weitere mögliche Themen: Schule, Familie, Regierung, verfolgte Christen, die Gemeinde …

Kreatives

Mit den Kindern Steine bemalen und mit Psalm 62, 7 oder anderen passenden Worten beschriften, um sie als Erinnerung mit nach Hause zu nehmen. Am besten eignen sich Steine mit einer glatten Oberfläche sowie Acrylfarben und wasserfeste Stifte (Filzstifte, Handlettering-Stifte o.ä.).

Spielerisches

Vertrauensspiel: Ein Schiff (Mitspieler) muss sicher in den Hafen beim Leuchtturm (weiterer Mitspieler) einlaufen. Beide befinden sich in entgegengesetzten Ecken des Raums. Das Schiff bekommt zusätzlich die Augen verbunden. Die übrigen Mitspieler verteilen sich im Raum und dürfen sich, nachdem sie sich verteilt haben, nicht mehr bewegen. Sie bilden Riffe und Sandbänke, die das Schiff nicht berühren darf. Damit das Schiff dies nicht tut, geben Riffe und Sandbänke leise durchgängig Brandungs-geräusche von sich. Berührt das Schiff dennoch eines der Hindernisse, muss es von vorne beginnen. Zur Orientierung kann das Schiff immer mal wieder tuten, worauf der Leuchtturm mit einem ähnlichen Signal antwortet. Wie lange braucht das Schiff, um den Hafen sicher zu erreichen? Übertragung: Jesus ist für uns wie ein Leuchtturm, der uns sicher durch die Stürme des Lebens bringt, wenn wir auf seine Stimme hören und ihm vertrauen.

Rätselhaftes

Das Pyramidenquiz: Gemeinsam wird ein Quiz mit Rätselfragen zur Stunde gespielt. Dazu werden zwei Pyramiden auf festes Papier vorgezeichnet und in gleich große Puzzlestücke geschnitten. Für jede richtige Antwort bekommt die Gruppe ein Puzzlestück. Diejenige Gruppe, bei der die Pyramide zuerst fertig ist, hat gewonnen. Das Quiz eignet sich auch gut zur Wiederholung der Geschichte (Rätselfragen siehe Anhang).

(T)Extras

Lieder

Meinem Gott vertraue ich gerne (Absoluto guto)

Ich stehe fest auf dem Fels

Du bleibst an meiner Seite – Treu

Spiele

Reise nach Ägypten: Gespielt wie „Reise nach Jerusalem“. Zwei Stuhlreihen stehen mit dem Rücken zueinander in der Mitte des Raumes. Solange die Musik spielt (wie wäre es mit passender, orientalischer Musik?), laufen/hüpfen/tanzen … alle um die Stühle herum. Sobald sie stoppt, muss jeder einen Platz ergattern. Der/die Letzte scheidet aus. Nach jeder Runde wird ein Stuhl weggenommen, so dass immer ein Stuhl weniger in der Mitte steht, als Personen mitspielen. Wer als Letzter übrigbleibt, gewinnt.

Potifar sagt: Ein Mitarbeiter gibt Kommandos. Die Kinder müssen die Kommandos ausführen, aber nur, wenn der Mitarbeiter zuvor sagt: „Potifar sagt“. Bei „Aufstehen“ müssen sie also nichts tun, aber bei „Potifar sagt klatschen“ müssen sie es tun. Wer einen Fehler macht, scheidet aus.

Aktion

Jedes Kind erhält einen oder mehrere Steine, auf die es in kurzen Worten Dinge schreiben kann, die im Alltag Versuchungen darstellen. Anschließend geht die Gruppe gemeinsam zu einem Teich oder See in der Nähe und die Steine werden dort in Anlehnung an Micha 7,19 hineingeworfen (evtl. folgt ein kurzer Impuls/Gespräch).

Weiterführende Hinweise

Weitere Spiel-Ideen zum Thema Vertrauen: www.jugendleiter-blog.de

Ideen rund um eine Kinderfreizeit zur biblischen Jakob-Geschichte

Diese Freizeitreihe bietet eine kurze Einführung in die biblische Jakob-Geschichte, 6 biblische Einheiten mit einer dazu passenden Rahmengeschichte als Anspiel in der heutigen Zeit (Zwillingsbruder verbringt Ferien bei der Oma), Geschichten, Spiele, Kreatives und weitere Ideen rund um das Freizeitprogramm. Die meisten Ideen sind auch sehr gut in der Gruppe als Themenreihe über mehrere Wochen umsetzbar.

Die Jakobsgeschichte

Unter “Programmideen” finden sich eine Einführung in die biblische Jakobsgeschichte mit Hintergrundwissen. Die biblische Geschichte haben wir über sechs Einheiten verteilt. Vier Geschichten sind als Anspiel ausgearbeitet, zwei als „Skechtboard-Geschichten“ (die Geschichte entsteht malerisch beim Erzählen auf einer großen Staffelei). Die Anspiele findet ihr schriftlich und als Filmaufnahmen vor. So könnt Ihr wählen, ob ihr die Anspiele selbst spielt oder einfach per Film abspielt. Die Sketchboardgeschichten sind ausschließlich Filmclips. Nach den jeweiligen Geschichten haben wir Vertiefungen ausgearbeitet für zwei Altersgruppen (6-10 Jahre; 11-13 Jahre). So kann mit den jeweiligen Zielgruppen altersentsprechend gearbeitet werden.

Jede Jakobgeschichte wird von einer Rahmengeschichte umklammert. Die Handlung spielt in der heutigen Zeit und hilft den Kindern, die Themen der Jakobgeschichten in ihr Leben zu übertragen. Gezeigt wird die Rahmengeschichte jeweils vor bzw. nach einer Jakobgeschichte. Ihr findet diese Geschichte als Textdatei unter „Programmideen/ Rahmengeschichte“ und als Film in einzelnen Clips unter “Videos”.  Ihr könnt alles gesammelt über den „Jetzt alles herunterladen“-Button downloaden. Oder euch einzelne Programmelemente durch Klicken in der Tabelle ansehen.

Programmplan

Der vorgestellte Programmplan der „5 Sterne Sommer“-Freizeit geht zunächst von einem Angebot ohne Übernachtung aus. Selbstverständlich kann der Tagesplan auch auf eine Übernachtungs-Freizeit abgewandelt werden. Auch im Hinblick auf Kooperationen, mögliche Corona-Bestimmungen… kann die Freizeit ganz auf die örtlichen Gegebenheiten und Bedürfnisse abgestimmt werden und ermöglicht so eine hohe Identifikation mit der Kinder- und Jugendarbeit vor Ort. 

Sonntag
Streiten ist normal, da steckt was dahinter / 1.Mose 25,19-34 / Esau verkauft Jakob sein Erstgeburtsrecht
Montag
Gott segnet nicht nur die Braven / 1.Mose 27,1-40 / Jakob holt sich den Segen
Dienstag
Wie und wo kann ich Gott erleben (und was antworte ich?) / 1.Mose 27,41-28, 22 / Jakob und die Himmelsleiter
Mittwoch
Wie gehe ich mit Unrecht um? / 1.Mose 29,1-30 / Jakob wird betrogen Zeit bei Onkel Laban
Donnerstag
In Zeiten der Angst – an wen oder was klammere ich mich da? / 1.Mose 32,1-33 / Jakob am Jabbok
Freitag
Wie geht “Aufeinander zugehen” nach Verletzungen? / 1.Mose 33,1-16 / Jakob und Esau versöhnen sich
8:30FrühstückFrühstückFrühstückFrühstückFrühstück
9:00Beginn: Begrüßung, Spiel, Ritual …BeginnBeginnBeginnBeginn
9:30Video
Rahmengeschichte
Bibelgeschichte
Video
Rahmengeschichte
Bibelgeschichte
Video
Rahmengeschichte
Bibelgeschichte
Video
Rahmengeschichte
Bibelgeschichte
Video
Rahmengeschichte
Bibelgeschichte
9:4510.00 Uhr Ankommen und BegrüßenVertiefung für zwei AltersgruppenVertiefung für zwei AltersgruppenVertiefung für zwei AltersgruppenVertiefung für zwei AltersgruppenVertiefung für zwei Altersgruppen
10:15Kennenlern-SpieleRatespiel “Wer bist du” oder Quiz “Gefragt – gejagt”“Spiele rund um die Leiter” oder Spiel “Nummer 2 gewinnt”Spiel “Der Superhirte”“Würfeln-Suchen-Quizzen”Geländespiel “Kuhhandel”
12:00MittagessenMittagessenMittagessenMittagessenMittagessenMittagessen
12:30WorkshopsWorkshopsWorkshopsWorkshopsWorkshopsWorkshops
14:00SnackSnackSnackSnackSnackSnack
14:15Video
Rahmengeschichte
Bibelgeschichte
Vertiefung für zwei Altersgruppen
14.30-15.15 Streitspiele
15.20-16.25 Begabt! Wettkampf
Geländespiel “Capture the Wildbraten!Dorf- oder Stadtspiel “Himmelsleiter”

Platz für eigene Ideen
Spiel: Handelsspiel “Büffeljagd” oder Stationenspiel “Talente entdecken”Platz für eigene IdeenStationenspiel “Jakobs leckere Suppe”
16:45AbschiedAbschiedAbschiedAbschiedAbschiedAbschied
17:00EndeEndeEndeEndeEndeEnde

Kurzbeschreibung

Die Methode einer “Gerichtsverhandlung”, bei der Gott der Angeklagte ist, treibt die Tatsache auf die Spitze, dass Gott für viele der Schuldige ist. Die Chance dieser Methode ist eine hohe emotionale Beteiligung der Jungen Erwachsenen bzw. Jugendlichen. Die Grenze ist, dass neutestamentliche Perspektiven zu diesem Thema nur am Rande eine Rolle spielen.

1. Einführung

Gott wird der Prozess gemacht. Die Anklage wirft ihm vor, dass er unschuldige Menschen leiden lässt. Am Fall Hiob möchte man Gott nun überführen.

Der Fall:Hiob, ein angesehener, gottesfürchtiger und weiser Mann, verliert innerhalb kurzer Zeit seinen Wohlstand, seine 10 Kinder und schließlich seine Gesundheit (eine Hiobsbotschaft nach der anderen erreicht ihn). Gott wird wegen unterlassener Hilfeleistung bzw. wegen “schwerer Katastrophen mit Todesfolge” zur Rechenschaft gezogen.

Als Kulisse eignet sich jeder Raum, wenn er ein bisschen auf Gerichtssaal getrimmt ist (schwarzes Tuch oder ein Plakat der “Justitia” als Hintergrund für den Richtertisch). Richtertisch, Tisch der Anklage/ Staatsanwaltschaft, Tisch der Verteidigung, Zeugenstand und Stand der 12 Geschworenen sollten durch Schilder kenntlich gemacht sein.

2. Einstieg

Schauspiel: Hiob platzt laut klagend und lamentierend mitten in ein Lied hinein und klagt Gott sein Leid. Betroffenheit soll geweckt werden. (weißes Bettlaken als Verkleidung)<

3. Weiterer Ablauf

  1. Eröffnung, Begrüßung, Eingehen auf den nicht anwesenden Angeklagten (leitender Richter)
  2. skizzenartige Präsentation des Falles (Gutachter oder Richter)
  3. kurze Formulierung der Anklage (Staatsanwaltschaft)
  4. Einberufung der Verhandlungspause zur Meinungsbildung (leitender Richter)
  5. Aufteilen in Gruppen je nach Interesse (Material wird gereicht), halbe Stunde Gruppenarbeit
  6. Verhandlung geht weiter mit der Befragung der Zeugen (Staatsanwaltschaft)
  7. Verteidigung befragt die Zeugen (Verteidigung)
  8. Plädoyers (Staatsanwalt + Verteidigung)
  9. Verhandlung der Geschworenen
  10. Ergebnis der Geschworenen
  11. Urteil der Richter

Erklärung

Eröffnung:Ein “Gerichtsdiener” (z.B. eingeweihter Teilnehmer) ruft “Erheben Sie sich!”. Richter kommt in den Raum und schreitet zum Richtertisch. Er begrüßt die Anwesenden, geht kurz auf die Besonderheit dieses Falles ein (“Angeklagter”, der nicht dingfest gemacht werden konnte) und bittet um Skizzierung des Falles. Der weitere Ablauf gelingt desto authentischer, je besser man mit dem Prozedere einer Gerichtsverhandlung vertraut ist. Der Punkt 4 ist außergewöhnlich. An der Stelle sollen die Teilnehmer ihren Platz wählen (Anklage, Verteidigung, Geschworene, Zeugen, Richter). Je nach Gruppengröße muss man vielleicht auf weitere Richter und/ oder die Geschworenen verzichten. Der Fall stützt sich im Wesentlichen auf Kapitel 1+2 des Buches Hiob. Die Zeugen werden am besten schon vorab eingeweiht und mit ihren Rollen und möglichen Aussagen vertraut gemacht. Während der “Verhandlungspause” machen sich alle in ihren Gruppen durch Lesen von Hiob 1+2 mit dem Fall vertraut. Auch die “Zuschauer”. Bei der Verhandlung sollte der Richter darauf achten, dass es nicht zu sehr Theater wird. Je nach Gruppe kann eine “mitunter hitzige“ Debatte entstehen, in der die Beteiligten ihre Meinung vertreten müssen.

  • Die Gerichts-Verhandlung führen
  • die Richter unter Vorsitz des leitenden Richters (2 Personen + Vorsitzender)
  • die Verteidigung (2-4 Personen)
  • Staatsanwaltschaft (2-4 Personen)
  • Geschworene (bis zu 12 Personen)
  • Zeugen Elifas, Bildad, 3 Freunde, Zofar, Elihu, evtl. Hiob
  • Gutachter als Erzähler (kann auch vom Richter übernommen werden, vertraut mit der Story)
  • Angeklagter: Gott Stuhl, Handschellen
  • Prozess-Zuschauer (Rest)

Schluss

Es sollte am Ende nicht noch eine Predigt kommen mit dem, was auch noch alles gesagt werden könnte. Ein persönliches Statement eines Mitarbeiters wie er/ sie mit Leid-Erfahrungen umgegangen ist, wie Gott erlebt wurde, ist hilfreich. Es sollte in Anlehnung an Hiob und die Klagepsalmen ermutigt werden, das eigene oder fremde Leid Gott zu klagen. Mit dem Verweis auf Jesus, der selber ganz bewusst in die Passion gegangen ist und am Kreuz seine Gottverlassenheit hinaus schreit (Markus 15,34), könnte das Statement schließen. Am Ende bietet sich ein gemeinsames Gebet an. Entweder miteinander einen Klagepsalm beten oder Gebetsstationen anbieten (s. u.).

Gebetsstationen

  • beschriebene Steine ins Meer (Bach, Kanal, Tonne mit Wasser) werfen = Lasten + Sorgen versenken
  • Klagemauer = Gott klagen, was man selber als Leid erlebt
  • Kerzen anzünden = Fürbitte, Dank
  • dazu Hintergrundmusik

4. Rollenbeschreibungen

Erklärung über jeder Rollenbeschreibung:

Gott wird der Prozess gemacht. Die Anklage wirft ihm vor, dass er unschuldige Menschen leiden lässt. Am Fall Hiob möchte man Gott nun überführen.

Der Fall:siehe 1. Einführung – (Fallbeschreibung) Lesen: Hiob 1+2

4.1. für Anklage

Aufgabe: Anklage vertreten, d.h. dafür eintreten, dass Gott angeklagt wird. Strafmaß überlegen…

Einer könnte das Verhör der Zeugen vorbereiten:

  • Personalien der 3 Freunde: Hiob 2,11-13
  • Elifas: Hiob 4,1-11; 5,8+17; 22,5.21.23
  • Bildad: Hiob 8,3.4.13Â
  • Zofar: Hiob 11,13+14
  • Fremder Elihu: Hiob 32,1-6; 34,9-12.31-33.36

Mögliche Strategie der Verteidigung bedenken und Gegenargumente sammeln.Auch schon das Plädoyer (am besten direkt an die 12 Geschworenen gerichtet) vorbereiten.

4.2. für Verteidigung

Aufgabe: Verteidigung vertreten, d.h. dafür eintreten, dass Gott freigesprochen wird

Einer könnte das Verhör der Zeugen vorbereiten:

  • Personalien der 3 Freunde: Hiob 2,11-13
  • Elifas: Hiob 4,1-11; 5,8+17; 22,5.21.23
  • Bildad: Hiob 8,3.4.13Â
  • Zofar: Hiob 11,13+14
  • Fremder Elihu: Hiob 32,1-6; 34,9-12.31-33.36

Mögliche Strategie der Anklage bedenken und Gegenargumente sammeln. Auch schon das Plädoyer (am besten direkt an die 12 Geschworenen gerichtet) vorbereiten.

4.3. für Geschworene

Aufgabe: als Geschworene sollt ihr zu einem Urteil (als Empfehlung für die Richter) kommen, das sicher beeinflusst wird durch den Verlauf des Prozesses, immer aber auch die Fakten im Blick hat und auf der Grundlage des Gewissens jedes einzelnen Geschworenen gefasst wird. Ihr bekommt dann nach den Verhandlungen (Verhören …) nochmal 3 Minuten, um zu einem (einmütigen?) Urteil zu gelangen.

Schritte: nachdem jede/r sich mit den Fakten vertraut gemacht hat (Lesen Hiob 1+2), wird zunächst ein Sprecher/ Leiter bestimmt. Dann offene Diskussion über die verschiedenen Meinungen. Kurz vor Verhandlungsbeginn schon mal einen Trend (schuldig oder nicht schuldig?) feststellen.

4.4. für Zeugen

Aufgabe: als Freunde und Gäste Hiobs steht ihr während der Verhandlung als Zeugen für Verhöre zur Verfügung. Jeder von euch hat seine Meinung zu dem Geschehenen:

  • Personalien der 3 Freunde: Hiob 2,11-13
  • Elifas: Hiob 4,1-11; 5,8+17; 22,5.21.23
  • Bildad: Hiob 8,3.4.13Â
  • Zofar: Hiob 11,13+14
  • Fremder Elihu: Hiob 32,1-6; 34,9-12.31-33.36

Zuerst aufteilen, wer welche Zeugenrolle übernimmt. Jede/r beschäftigt sich mit seinen Textpassagen und versucht sich in das Denken und Profil seines Zeugen hineinzuversetzen (evtl. anhand der Bibellandkarte Herkunft klären). Wenn zeitlich noch möglich, miteinander die feinen Unterschiede herausarbeiten.

Das Ziel

Starter

Jeder soll gut mit seinen Mitmenschen umgehen.

Checker

Wir sollen gut miteinander umgehen und für Schwache einstehen.

Der Text an sich

Historischer Rückblick: Ca. 600 vor Christus wurde Jerusalem vom babylonischen König Nebukadnezar II. erobert. Daraufhin wurde ein großer Teil der Bevölkerung nach Babylon verschleppt und dort angesiedelt. Im Jahr 539 vor Christus eroberte der Perser Kyros auf friedlichem Wege Babylon. Infolgedessen ließ Kyros die Juden wieder in ihre alte Heimat zurückkehren. Nehemia war ein Nachkomme von Judäern, die nach Babylon verschleppt wurden, aber nach der Befreiung durch Kyros nicht nach Palästina zurückkehrten. Er machte stattdessen Karriere am persischen Hof und wurde Mundschenk des Königs (Nehemia 1, 11). Diese Position nutzte er, denn es war ihm ein Anliegen das zerstörte Jerusalem wiederaufzubauen. Der König ließ ihn mit einer Leibgarde dorthin eskortieren, wo unter Nehemias Führung die Stadtmauer wieder repariert wurde. Es gab viele Anfeindungen von außen und auch das Miteinander sah zu dieser Zeit nicht hervorragend aus. Armut bestimmte den Alltag vieler, so dass manche sogar ihre Ländereien und Kinder verpfändeten (oder sogar verkauften), um etwas zu essen kaufen zu können. Nehemia wollte die verkauften Sklaven wieder freikaufen.

Unsere Bibelstelle: Nehemia ist unglaublich wütend als ihm zu Ohren kommt, dass Leute aus dem eigenen Volk sich an diesen Machenschaften bereichern und die Armut und Wehrlosigkeit anderer ausnutzen. Während er versucht seinem Volk zu helfen und die Stadt wiederaufzubauen, suchen andere nur nach ihren eigenen Vorteilen und lassen ihre Mitmenschen links liegen. Das brachte ihn zum Platzen. Er stellte die führenden Männer zur Rede und berief eine ganze Volksversammlung ein. Dort redete er auf die Menschen ein, dass sie als Volk doch eigentlich zusammenhalten müssten – und damit hatte er Erfolg. Die Leute, die anderen etwas geliehen haben, haben einfach die Schulden erlassen. Das muss man sich einmal vorstellen – in der Zeit einer Hungersnot. Wie erleichtert müssen alle gewesen sein, die plötzlich aus ihrer Schuldenfalle befreit waren. Das kann man sich ein bisschen so vorstellen, wie wenn heutzutage jemand einen Kredit bei der Bank aufnimmt, weil er mit seiner Arbeit nicht genug verdient, um seine Familie ernähren zu können. (Das fällt uns in Deutschland schon schwer genug sich das vorzustellen.) Und plötzlich sagt die Bank von jetzt auf gleich, dass er weder den Kredit noch die Zinsen oder andere Nebenkosten zurückzahlen muss. Was für ein starkes Zeichen für den Zusammenhalt und die Liebe zum Nächsten.

Der Text für mich

Oft bin ich in meinem Leben und meinen Problemen so gefangen, dass ich gar nicht mitbekomme, was alles um mich passiert. Wenn ich viel zu tun habe, erwische ich mich immer wieder dabei, wie ich z. B. darüber nachdenke, ein Treffen mit einem Freund abzusagen, weil es mir in diesem Moment wie Zeitverschwendung vorkommt. Vielleicht kennst du das aus deinem Leben auch. Gerade in solchen Situationen ist es wichtig kurz innezuhalten. Habe ich mich so festgefahren, dass ich nur noch auf mich fokussiert bin? Sehe ich die wertvolle Zeit mit Freunden wirklich als Zeitverschwendung an? In unserer Bibelstelle ist die Rücksichtslosigkeit gegenüber den Mitmenschen extrem. Doch ich denke, unsere Rücksichtslosigkeit beginnt schon im Kleinen, wenn wir anfangen, immer öfter Ich-zentriert zu denken und unsere Mitmenschen unseren eigenen Wünschen und Zielen weichen müssen. Gott wünscht sich allerdings einen liebevollen Umgang von uns untereinander. Natürlich darf man auch an sich denken und muss nicht komplett selbstlos leben. Doch wir sollten immer wieder überlegen: Gehe ich mit meinen Mitmenschen noch so um, wie Gott es sich von mir wünscht?

Der Text für dich

Starter

Rücksichtslosigkeit ist ein Thema, das Kindern in ihrem Alltag auf unterschiedliche Weise begegnet. Einerseits erleben sie selbst, dass andere Kinder rücksichtslos mit ihnen umgehen und ihnen beispielsweise beim Spielen oder in der Schule etwas wegnehmen, weil sie es selbst haben wollen und nur an sich denken. Genauso gehen die Kinder aber auch selbst rücksichtslos mit anderen um, denken nur an sich und überlegen nicht, wie es dem anderen mit der Situation geht. Gott möchte, dass die Kinder sich nicht nur selbst im Blick haben, sondern darüber nachdenken, wie es unseren Freunden und Mitmenschen geht.

Checker

Auch für Kinder die schon viel von Jesus wissen, ist Nächstenliebe ein Thema, das ihnen im Alltag begegnet und sie herausfordert. Auch sie stehen vor der Gefahr vor allem sich selbst im Blick zu haben und den eigenen Vorteil zu suchen. Gott wünscht sich von ihnen, dass sie gut mit ihren Mitmenschen umgehen und mit offenen Augen durch die Welt gehen. Das bedeutet darauf zu achten, wo sie anderen helfen können. Dabei können sie erleben, dass es Freude macht anderen zu helfen und gleichzeitig selbst Hilfe zu bekommen.

Der Text erlebt


Hinführung

Idee 1: Give a little love

Das Musikvideo von Noah and the Whale zu ihrem Lied „Give a Little Love” kann der perfekte Einstieg ins Thema sein. Das Lied ist auf Englisch, doch die Bilder drücken viel aus.

Für ein besseres Verständnis des Videos, danach darüber austauschen und noch einmal verdeutlichen, dass es gar nicht schwer ist auf seine Mitmenschen zu achten und ihnen zu helfen.

Idee 2: Schwieriger als gedacht

Jedes Kind bekommt einen Faden, der gerade so um das Handgelenk passt, dass er noch zugeknotet werden kann. Dann müssen die Kinder so schnell wie möglich versuchen, sich den Faden selbst als Armband um den das Handgelenk zu knoten. (Dabei kann die Zeit gestoppt werden). Wenn es manche Kinder nicht schaffen, ist das nicht schlimm. Das Spiel kann nach einer Minute schon beendet werden.

Danach bilden die Kinder Zweiergruppen und das Spiel wird erneut gespielt. (Auch hier kann wieder die Zeit gestoppt werden.) Logischerweise sind die Kinder durch die gegenseitige Hilfe viel schneller als davor und es geht viel leichter.

Genauso ist es in unserem Leben. Wenn wir nicht so sehr auf uns selbst fokussiert sind, sondern anderen helfen und uns helfen lassen, können viele Dinge schneller und unkomplizierter laufen.

Verkündigung

Verkündigungsart: Erzählung

Es soll darum gehen, den Kindern die Geschichte und die damaligen Zustände zu verdeutlichen. Deshalb erzählt der Geschichtenerzähler aus der Sicht eines armen, hart arbeitenden Mannes oder einer Frau in der heutigen Zeit.

Der Jungscharleiter/Geschichtenerzähler kommt absichtlich ein wenig verspätet (wenn es genug andere Mitarbeiter gibt, die pünktlich da sind). Völlig aus der Puste und durch den Wind setzt er sich auf einen Stuhl. Am besten trägt er alte, sichtlich oft gebrauchte Kleidung. Aus seinem Rucksack holt er eine Wasserflasche, in der nur noch ein paar Schlucke drin sind und kippt sie gierig runter. Dann beginnt er zu erzählen:

„Mist. Das war mein letztes Wasser. Wenn ich Glück habe, verdien ich morgen genug, um mir wieder ein neues Wasser zu kaufen. Tut mir übrigens leid, dass ich jetzt erst gekommen bin. Allerdings musste ich den ganzen Tag arbeiten und um ehrlich zu sein, eigentlich hätte ich auch jetzt noch weiterarbeiten müssen, um genug Geld zu verdienen.

Es ist gerade echt nicht leicht in meinem Leben. Wisst ihr, das Brot wird immer teurer, aber ich verdiene gefühlt immer weniger. Immer öfter muss ich mit knurrendem Magen ins Bett gehen. Meinen Kindern möchte ich ein sorgenfreies Leben schenken, aber momentan ist das einfach nicht möglich. Ich gebe schon fast alles von meinem verdienten Geld für ihr Essen aus. Meine Frau und ich werden immer dünner und schwächer. Aber trotzdem müssen wir beide arbeiten, so viel wir können.

Vor ein paar Wochen war es dann sogar so schlimm, dass ich zu einem der reichsten Männer der Stadt gegangen bin, um ihn nach Geld zu fragen. Wir brauchten das Geld, damit wir unseren Strom bezahlen konnten. Wir waren schon ein paar Monate im Rückstand. Hätten wir das Geld nicht gezahlt, hätte uns der Energieversorger die Leitung dicht gemacht. Dann wären wir im Kalten gesessen und hätten auch nicht mehr kochen können – wobei es inzwischen sowieso nicht mehr gibt als einmal am Tag Reis und Bohnen. Und so geht es nicht nur meiner Familie. Der ganzen Nachbarschaft, ja – fast der ganzen Stadt geht es so.

Als ich dann bei dem reichen Mann war, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Bei ihm gab es die köstlichsten Speisen. Schnitzel mit Pommes, einen Schokoladenbrunnen mit ganz viel Obst und eine riesige Torte! So etwas habe ich schon locker seit ein paar Jahren nicht mehr gesehen. Außerdem hatte er Hausangestellte. Ein paar haben geputzt, andere gekocht und ein paar kümmerten sich um den Garten.

Ich erklärte dem reichen Mann mein Problem und er sagte: „Alles klar. Du bekommst Geld von mir. Ich gebe dir 10.000€ – dafür gehört dein Haus allerdings mir. Monatlich zahlst du mir dann bitte 500€ Miete.“

In diesem Moment war ich wirklich verzweifelt. Also nahm ich das Angebot an. Beim nach Hause laufen rechnete ich nach und mir fiel auf, dass ich in nur einem Jahr schon 6.000€ Miete an den reichen Mann zahlen muss. Deshalb legte ich diese auf die Seite, damit er uns nicht aus dem Haus rausschmeißt. Einen Teil von den restlichen 4000€ musste ich an unseren Stromversorger zahlen, einen anderen Teil für unseren Wasserversorger und der Rest ging für Essen drauf, das jetzt schon wieder weg ist. Was soll ich denn jetzt tun?! Ich weiß nicht mehr wie es weitergeht …“

Der Geschichtenerzähler verlässt betrübt den Raum. Nach ein paar verstrichenen Sekunden reist er freudestrahlend die Türe auf und kann sich kaum halten zu erzählen, was passiert ist.

„Leute!! Ihr werdet es nicht glauben, aber ich habe keine Schulden mehr!!! Der reiche Mann kam eben zu mir und hat sie mir einfach erlassen. Und nicht nur das, er hat mich mit meiner Familie sogar zu sich zum Schnitzel- und Pommesessen eingeladen! Da war wohl heute eine Versammlung, bei der alle mächtigen und reichen Menschen der Region waren. Ein Mann namens Nehemia hat denen dann richtig den Ofen eingeheizt und ihnen gesagt, dass die Reichen doch nicht so mit ihren Mitmenschen umgehen können. Er sagte, dass sie alle ein großes Unrecht begehen und es nicht das ist, was Gott sich wünscht. Deshalb forderte er sie auf uns Armen die Schulden zu erlassen. Und wisst ihr was? Die ganzen Reichen haben es getan! Mein Haus gehört wieder mir und ich durfte das restliche Geld behalten! Außerdem werde ich bei meiner Arbeit wieder viel gerechter bezahlt – so, dass ich mir keine Sorgen machen muss, wie ich meine Familie ernähren soll. Das ist der absolute Hammer! Dieser Nehemia ist wirklich cool! So sollte sich jeder für andere einsetzen.“

Damit die Kinder den Bezug zu Nehemia besser verstehen, sollte anschließend der Bibeltext noch zusammengefasst werden und in Verbindung mit dem gebracht werden, was eben vorgespielt wurde.


Die andere Idee

Diese Geschichte kann alternativ auch als Schattenspiel vorgespielt werden. Dazu benötigt es eine Leinwand (und etwas, um diese zu befestigen), einen Baustrahler oder Tageslichtprojektor und mindestens drei Pappfiguren, mit denen das Schattenspiel gemacht werden kann.

Anhand der Bibelstelle kann diese Geschichte dann nachgespielt werden. (Mindestens) ein armer Mann kommt zu Nehemia und schüttet sein Herz vor ihm aus, wie schwer die Lage gerade ist. Nehemia wird dabei zunehmend wütender. Daraufhin geht er zu (mindestens) einem reichen Mann und stellt ihn zur Rede – wie in der Bibelstelle. Dieser erlässt letzten Endes dem armen Mann seine Schulden.

Der Text gelebt

Wiederholung

Der Mitarbeiter liest zusammenfassende Sätze über die Geschichte vor – dabei sind manche wahr und andere falsch (zum Beispiel: Nehemia war fröhlich, weil die Menschen sich immer halfen / die Armen hatten es schwer sich und ihre Familie zu versorgen, …) Sind die Sätze wahr, dürfen die Kinder sitzen bleiben. Sind sie jedoch falsch, bekommt das Kind, das als erstes vom Stuhl aufgesprungen ist, einen Punkt.

Gespräch

Bevor die Kinder kommen, wird unter jeden Stuhl ein farbiger Post-It oder ein farbiges Papier geklebt (alternativ auch Klebezettel mit verschiedenen Tieren darauf). Nach der Verkündigung darf jedes Kind unter den Stuhl schauen. Jede Farbe (oder jedes Tier) steht dabei für eine andere Frage. Die Farbe des Stuhls entscheidet, welche Frage das Kind beantwortet.

Fragen:

  • Warum war Nehemia wütend?
    • Antwort: Weil die Menschen schlecht miteinander umgegangen sind.
  • Was in der Geschichte war ungerecht?
    • Antwort: Dass manche die Not ihrer Mitmenschen ausgenutzt haben.
  • Erinnerst du dich an eine Situation, in der dir jemand geholfen hat? Wie hast du dich gefühlt?
  • Wie können wir in unserem Alltag anderen helfen?
  • Hast du schon mal jemandem geholfen? Wie hast du geholfen?
  • Gibt es bei dir in der Klasse Kinder, die nicht nett zu anderen sind? Wie kannst du in dieser Situation helfen?

Merkvers

Je nachdem, was besser zu den Kindern in deiner Gruppenstunde passt, gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten

  • „Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst.“ Markus 12, 31 (BasisBibel)

    Steck den Vers in deine Hosentasche und nimm ihn überall hin mit. Immer wenn du jemanden siehst, der Hilfe braucht, kannst du dich daran erinnern zu helfen.

  • „Helft einander, die Lasten zu tragen. So erfüllt ihr das Gesetz, das Christus gegeben hat.“ Galater 6,2 (BasisBibel)

    Häng den Bibelvers bei dir in der Küche auf, wo ihn jeder sieht. So könnt ihr euch als Familie gegenseitig daran erinnern, euch beim Abwasch, Kochen, Einkaufen, den Hausaufgaben oder anderen alltäglichen Problemen zu helfen. Geteilte Last ist halbe Last.

Gebet

Koreanisches Gebet: Dabei beten alle gleichzeitig, so, dass keiner versteht, was der andere sagt und jeder laut mit Gott reden kann, ohne Angst zu haben, belauscht zu werden. Wahlweise kann jeder für sich beten oder für seinen rechten/linken Sitznachbarn. Betet für sehende Augen, um zu sehen, wo Hilfe benötigt wird und den Mut und die Kraft letztlich auch zu helfen.

Kreatives

Um das Eingangsbeispiel in Erinnerung zu behalten, kann jedes Kind sich ein Armband knüpfen. Das soll sie daran erinnern, dass viele Dinge schneller und leichter gehen, wenn man sich gegenseitig hilft.

Im Internet gibt es mehrere verschiedene Anleitungen. Zu empfehlen ist beispielsweise diese:

https://www.geo.de/geolino/basteln/15009-rtkl-anleitung-freundschaftsbaender-knuepfen

Spielerisches

Die Kinder werden je nach Gruppengröße aufgeteilt oder bilden eine Gruppe. In der Mitte des Raumes wird ein Feld abgesteckt, in dem „Lava“ schwimmt. Jeder Gruppe bekommt nun Zeitungsblätter, mit deren Hilfe sie es über die Lava schaffen (die Gruppen bekommen ein Zeitungspapier mehr, als sie Personen in der Gruppe haben). Es gilt: Alle müssen die andere Seite erreichen, ohne den Boden zu berühren. Dabei ist es wichtig, dass die Kinder sich gegenseitig helfen, weil die Zeitungspapiere nicht ausreichen, um an einem Stück über die Lava zu kommen. Das zusätzliche Blatt muss also für jeden Schritt von ganz hinten nach ganz vorne weitergegeben werden.

Rätselhaftes

Wer passt zusammen …? Auf kleine Kärtchen werden verschiedene Sätze geschrieben, die ausgeteilt werden. Es passen immer zwei Sätze zusammen. Der eine Satz ist eine Aufgabe, die erledigt werden muss, für die aber eine bestimmte Gabe / ein Gegenstand benötigt wird, die auf einer anderen Karte steht. Diese beiden müssen sich dann zusammenfinden.

„Du möchtest Nägel in ein Holzstück schlagen.“  „Du besitzt einen Hammer.“
„Deine Gitarre muss gestimmt werden, du weißt aber nicht, wie das geht.“  „Du arbeitest in einem Musikladen und kennst dich perfekt damit aus.“  
„Du musst unbedingt zu Hause anrufen, dein Handy hat aber keinen Akku mehr.“„Du besitzt ein Handy.“  
„Du möchtest deiner Mama einen Geburtstagskuchen backen, weißt aber nicht, wie das geht.“  „Du bist von Beruf Bäcker.“  
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