Jakob “kauft” sich das Erstgeburtsrecht

Rivalitäten, Streitereien, Gaunereien unter Geschwistern

Zielgedanke

Streiten ist normal. Jeder streitet mal. Und das ist gut so. Denn dann merkt der andere, dass man nicht einverstanden ist mit der Situation. Oder dass man sich nicht gut fühlt.

Vorüberlegung für Mitarbeitende

Von vorne herein ist die Rivalität der Zwillinge Jakob und Esau sichtbar. Schon im Mutterleib kämpfen sie miteinander (1.Mose 25,23). Als die beiden Kinder heranwachsen heißt es, dass Vater Isaak den älteren Esau lieber hat, Mutter Rebekka hat hingegen Jakob als Lieblingssohn (1.Mose 25,28). Auch wenn es menschlich ist, wenn man Lieblingskinder hat, führt das zu Spannungen innerhalb der Familie. Jedes Kind wünscht sich die Anerkennung beider Eltern und kämpft um sie zeitlebens.

Eine weitere Spannung liegt in den unterschiedlichen Folgen von Erstgeburtsrecht und Verheißung Gottes.

Erstgeburtsrecht

Laut Erstgeburtsrecht erhielten erstgeborene männliche Nachkommen einen besonderen Erstgeborenenanteil. Dieser bestand gerne im Doppelten des Erbanspruchs anderer männlicher Kinder: Ein Erstgeborener erbt also bei zwei Söhnen zwei Drittel (5.Mose 21,15-17). Esau steht juristisch der Großteil des Vermögens zu. Es ist hiermit auch geregelt, dass Esau mal die ganze Sippe übernimmt und ihr Oberhaupt – ihr Chef –  sein wird.

Das Erstgeburtsrecht ist kein bloßes Erbrecht. Vor allen Besitzansprüchen geht es vor allem um den Empfang des väterlichen Segens. Segen und Besitzansprüche gehören zusammen. Damit ist verbunden, dass Gott Schutz, Glück, Frieden, Fruchtbarkeit (Nachkommen) und Hilfe schenkt. Was Gott an Gutem zusagt, seine Verheißungen, gehen auf das gesegnete Kind über. Und hier liegt die Spannung:

Gottes Verheißung

Gott antwortet auf Mutter Rebekkas Frage, warum es ihr in der Schwangerschaft so schlecht geht, da die Kinder im Bauch keine Ruhe geben mit folgender Verheißung: In deinem Bauch sind zwei (zukünftige) Völker, ein Volk wird dem anderen überlegen sein, der Ältere wird dem Jüngeren dienen.

Gott hat einen Plan mit Jakob. Er soll den Segen (den Gott Jakobs Opa Abraham schon zugesagt hat) weitertragen. Gott setzt also nicht auf Esau, sondern auf Jakob. Warum Gott so handelt? Das bleibt offen. In der Geschichte wird aber deutlich, dass Esau wenig auf sein Erstgeburtsrecht hält und es für ein einziges Linsengericht hergibt. Jakob hingegen ist sich der Größe der Verheißung bewusst. Esau handelt impulsiv und kurzsichtig.

Das Drama nimmt im Handel um das Erstgeburtsrecht seinen Lauf. Jakob erzwingt sein Recht mit List, obwohl Gott ihm das Recht schon vor der Geburt zusagt. Gott hat es nicht nötig, dass wir ihm beim Umsetzen seines Planes „helfen“. Die Folgen werden im Laufe der Geschichte deutlich: Jakob geht im Streit aus seiner Familie, er streitet mit seinem Onkel und er kämpft mit Gott. Aus diesen Streiten geht er am Ende gestärkt und gesegnet hervor, aber es kostet ihn viel.

Esau geht bei Gott nicht „leer aus“. Im Gegenteil. Er behält seine Urfamilie (Heimat!), ist weiter als Jäger unterwegs (Traumberuf) und bekommt viele Nachkommen (Kinder = Besitz). Sein Volk wird als die „Edomiter“ in die Geschichte eingehen. Dieses Volk wird später ein Feind des Volkes Israel (Jakobs Nachkommen) sein.

In der Erzählung wird zunächst von den Kindern Jakob und Esau erzählt, um die Rivalität und die Welt der Kinder gleich aufzunehmen. Wer damit Probleme hat, dass diese Geschichte nicht in der Bibel steht, möge den ersten Abschnitt weglassen.

Erlebniswelt der Kinder

In jeder Familie gibt es Streitereien und Rivalitäten unter Geschwistern und oder mit Eltern. Es geht um Ungerechtigkeiten, um Bevorzugung und Benachteiligung, um ein „zu kurz kommen“. Kinder werden sich in der Geschichte also wiederfinden. Streitereien können Kinder verletzen, vor allem, wenn sie als gefühlte Verlierer aus dem Streit gehen. Es ist also ein emotionales Thema, das man nicht unterschätzen darf. Falls diese Geschichte als erstes Thema einer Freizeit steht, empfehle ich, die Kinder einfach mal über Streite reden zu lassen. (Man lernt sich auf der Freizeit erst mal kennen). Es soll herauskommen, dass Streiten ganz normal ist, an sich nichts Schlechtes. Kinder sollen die Möglichkeit haben, einfach mal gehört und verstanden zu werden. Es geht also nicht unbedingt um Streitlösungen (kommt in der Einheit „Jakob und Esau versöhnen sich“). Auch nicht um Gewinnen oder Verlieren. Vielmehr um das Bewusstsein, worum es eigentlich geht: Ungerechtigkeit, Benachteiligung, nicht beachtet werden… Jedes Kind hat hier Wertschätzung verdient.

Einstieg

Zwei freiwillige Kinder melden sich. Ihr gebt drei gleichwertige Süßigkeiten aus.

1. Runde: Die Kinder sollen sie unter sich aufteilen. Allerdings darf nichts abgebissen oder durchgeteilt werden. Sprich: es gibt die Möglichkeiten: 3:0; 0:3; 2:1; 1:2. Wie entscheiden sie sich? Wie fühlt sich die Entscheidung für beide an? Ungerecht oder gerecht?

2. Runde: Die Kinder entscheiden, wer wie viel im Falle eines Sieges erhält. Dann überlegen sie sich ein Spiel (z.B. Schere, Stein, Papier). Der Sieger erhält die ausgemachte Beute, der Verlierer nichts? Wie fühlt sich das Ergebnis für beide an? Ungerecht oder gerecht?

In der Regel müsste sich die 2. Runde gerechter anfühlen, da das Glück entscheidet. In der 1. Runde muss man sich einigen und es ist immer ungerecht. Das kann evtl. zu Streit führen.

Rahmengeschichte Teil 1 zu Tag 1 aus Rahmengeschichte „Jakob“.

Erzählung

„Lass mich los!“ fleht Jakob seinen Bruder Esau an.  Jakob liegt auf dem Rücken. Esau ist als Sieger aus einem Ringkampf hervorgegangen. Wie so oft, wenn sein kleiner Bruder Jakob mal wieder das Superhirn spielt, ist Esau genervt. Und da versteht Jakob nur eine Sprache. Esau hat sich über Jakob gebeugt. Mit seinen muskulösen Knien stemmt er sich auf Jakobs Oberarmen und genießt dessen Hilflosigkeit. Nun könnte er Jakob noch so richtig schön bespucken. Gerade, als er seinen Speichel im Mund sammelt, hört er Mutter Rebekka rufen: „Esau, hör sofort auf und lass deinen Bruder in Ruhe!“ Von oben herab genießt Esau die letzten Minuten seines Triumphes, bevor er genervt von Jakob ablässt. „Was war denn jetzt schon wieder los?“ Rebekka steht nun direkt neben ihren Zwillingen. „Esau kann nicht rechnen. Er hat zu wenig Holz für den Weidenzaun hergeschleppt. Jetzt ist meine Lieblingsziege weg.“ Jakob ist rot vor Wut. „Heul doch!“ Esau grinst. In dem Moment greift Rebekka Esaus rechtes Ohr. “Du gehst heute noch los und suchst die Ziege!“ „Na na na, Esau mein Sohn, komm mal her zu mir.“ Vater Isaak ist aus dem Zelt gekommen. Der 12-jährige Esau springt erleichtert zu seinem Vater, der ihn in den Arm nimmt. „War ja wieder klar, dass du Esau in Schutz nimmst. Wäre ich nicht gekommen, hätte er Jakob übel zugerichtet.“ Rebekka nimmt Jakob in die Arme. „Übertreib´ mal nicht. Mein großer Junge ist eben stark. Ein echter Jäger!“

„Und mein Jakob ist ein schlauer Hirte. Eines Tages wird er noch viel mehr besitzen, als ein paar Ziegen und Schafe!“

Jahre vergehen. Die Zwillinge Jakob und Esau sind erwachsen. Beide sind sehr verschieden. Schon rein äußerlich glaubt man gar nicht, dass sie Zwillinge sind.

Esau ist von Kopf bis Fuß mit rotblonden Haaren übersäht, dazu muskulös und sportlich. Am liebsten ist er draußen in der Natur, streift tagelang durch Wälder, über Berge und durch Täler. Er liebt die Natur. Dabei geht er seinem Traumberuf nach. Esau ist Jäger. Mit seinem Bogen und dem Köcher voller selbst geschnitzten Pfeilen bewaffnet, ist kein Bock, kein Hirsch vor ihm sicher. Vater Isaak liebt es, wenn Esau nach Hause kommt und ihm einen frischen Hirsch zubereitet. Und überhaupt verstehen sich die beiden Männer ohne Worte. Isaak mag Esau sehr. Er ist sein Lieblingssohn.

Jakob ist dunkelhaarig auf dem Kopf, ansonsten eher zierlich gebaut. Ein hübscher Junge, der mit seinen klugen Gedanken der Sippe schon oft geholfen hat. Denn Jakob ist immer in der Nähe der Zelte zu finden. Da seine Großfamilie ständig umherzieht, um für die Tiere gutes Weideland zu finden, gibt es viel zu tun: Da sind Zäune zu bauen, Schafe zu scheren, Ziegen zu melken, Nachtwache gegen Raubtiere zu halten, Zelte auf- und abzubauen. Jakob kümmert sich um das Zeltdorf seines Vaters, hilft beim Organisieren der Arbeit und ist ein begabter Hirte. Jakob liebt es, bei den Tieren zu sein. Unter seiner Führung gedeihen die Herden und werden immer größer. Rebekka liebt es, wie klug Jakob ist. Sie mag seine guten Ideen, sein ganzes selbstbewusstes Auftreten. Jakob ist ihr Lieblingssohn.

Überhaupt ist Jakob sehr begabt. Rebekka muss oft an ihre Schwangerschaft denken, als beide Kinder im Bauch ständig unruhig waren. Dabei hatte sie große Scherzen, da manche Schläge der Jungs auf den Magen, den Darm und die Blase gingen. Damals hatte Rebekka Gott gefragt, warum sie so leiden muss in der Schwangerschaft. Und Gott hatte ihr über einen Priester geantwortet: „Hier wachsen zwei Jungs heran, die beide mal ein Volk regieren werden. Und ein Volk wird dem anderen überlegen sein. Und der Ältere wird dem Jüngeren dienen.“ Deshalb gab es schon im Bauch ständig Streit. „Irgendwie haben die Beiden immer gestritten“, denkt Rebekka. „Sie sind aber auch sehr unterschiedlich. Aber wie kann es sein, dass der Ältere, also Esau, mal dem Jüngeren, also Jakob, dienen soll?“ Rebekka gefällt der Gedanke. Dann wäre Jakob der Leiter ihrer Sippe, wenn Isaak mal nicht mehr wäre. Aber nach dem Erstgeburtsrecht müsste Esau das Erbe seines Vaters antreten und auch dessen Segen bekommen. „Vielleicht müsste man dem Ganzen mal etwas nachhelfen“, denkt Rebekka. „Aber wie?“

„Mutter“, Rebekka fällt aus ihren Gedanken. Sie hört, wie Jakob sie ruft. Schnell geht sie zum Zelt ihrer Söhne. Vor dem Zelt steht ein großer Topf auf der Feuerstelle. Es duftet köstlich nach Suppe. „Mutter, da bist du ja. Ich wollte dich nur fragen, ob du schon gegessen hast, ich habe eine Linsensuppe gekocht!“ „Das ist lieb von dir, mein Sohn, aber ich habe schon mit deinem Vater gegessen und jetzt sollte ich nach ihm sehen. Du weißt ja, dass er mich braucht mit seinen schlechten Augen.“ „Ich werde nachher mal nach ihm sehen. Oder ist Esau schon bei ihm?“ Jakob schaut seine Mutter fragend an. „Esau? Der ist schon seit 3 Tagen weg auf der Jagd. Wer weiß, wann er wiederkommt.“ Rebekka klingt enttäuscht. „Ja, wer weiß.“ „Dann lass es dir schmecken. Es riecht jedenfalls sehr köstlich!“ Rebekka gibt Jakob einen Kuss auf die Stirn und geht direkt in das Elternzelt.

Jakob nimmt eine hölzerne Kelle und schöpft sich eine Portion Suppe in eine Schale. Er ist sauer auf seinen Bruder. Esau bleibt tagelang weg, keiner weiß wie lange noch. Keiner weiß, wo er ist. „Und das soll mal der Nachfolger von Vater werden? Esau kennt keine Verantwortung, denkt nur ans Anschleichen und Erlegen, Braten und Essen. Wie es der Familie geht, juckt ihn nicht. Und der soll mal Chef der Familie werden? Dabei mache ich seinen Job schon seit ich denken kann. Ich kümmere mich hier um alles. Aber er erbt fast alles laut Erstgeburtsrecht. Und den Segen kriegt er auch noch. Das ist doch voll ungerecht.“ Jakob löffelt seine Suppe aus. „Schmeckt nicht schlecht“, denkt er.

Im Wald ist es still. Esau hält in der linken Hand den Bogen. Mit der rechten Hand hält er den Pfeil, den er über eine Sehne gespannt hält. Das linke Auge geschlossen peilt er mit dem rechten Auge einen stattlichen Hirsch an. „Das wird ein köstliches Mahl“, denkt sich Esau. Jetzt nur nichts falsch machen. Noch einmal den Pfeil leicht nach hinten ziehen und …. krach, ein Zweig einer Zeder hat sich gelöst und fällt vor Esau auf den Boden. Der Hirsch ist gewarnt und springt davon. „So ein Mist!“ Esau brüllt seinen Frust in die Stille hinaus. Der Hunger macht ihm zu schaffen. Tagelang hat er nichts gegessen. „Jetzt muss ich ohne Beute nach Hause laufen, wie erbärmlich“, schimpft Esau vor sich hin.

Nach ein paar Kilometer Fußmarsch ist sein Hunger noch größer geworden, seine Laune noch schlechter. Als er im Zeltdorf ankommt, riecht er sie. Dieser Duft. Köstlich. Das muss eine Suppe sein. Er verfolgt die Duftspur und sieht seinen Bruder sitzen, neben einem großen Topf auf einer Feuerstelle. Ausgerechnet sein Bruder Jakob muss er bitten. Aber was soll´s.

„Ich habe schon seit über 3 Tagen nichts mehr gegessen!“ ruft Esau zur Begrüßung. Er geht zu dem Topf und beäugt gierig den Inhalt. Unaufgefordert setzt sich Esau neben die Feuerstelle. Jakob steht trotzig auf: „Wenn du so lange nichts gegessen hast, dann koch dir halt was!“ „Jakob, du hast keine Ahnung, wie anstrengend das Jagen ist. Ich bin viel zu platt, um jetzt noch zu kochen!“ Esau deutet auf die Feuerstelle. „Das duftet lecker und du hast doch noch viel davon. Gib mir doch von dem roten Zeug!“

„Linsen, das sind Linsen.“ Jakob ist genervt. Esau sieht seinen Bruder flehend an: „Bitte, gib mir was.“ „Und was hab´ ich davon?“, entgegnet Jakob. Esau ist verdutzt: „Was willst du von mir?“

Plötzlich erkennt Jakob seine Chance. Soll er es wirklich fordern? Aber mehr, als nein sagen, kann Esau auch nicht. Also nimmt Jakob allen Mut zusammen: „Gib mir dein Erstgeburtsrecht dafür!“ Esau lacht laut: „Was nützt mir heute mein Erstgeburtsrecht, wenn ich verhungere?“ Jakob lässt nicht locker: „Dann sprich mir nach: Ich, Esau, schwöre, dass ich meinem Bruder Jakob mein Erstgeburtsrecht für einen Teller Linsensuppe verkaufe.“ „Also gut, wenn es das ist: ich, Esau, schwöre, dass ich meinem Bruder Jakob mein Erstgeburtsrecht für einen Teller Linsensuppe verkaufe.“ Noch ehe sich Jakob umsehen kann, greift Esau nach der Holzkelle und löffelt gierig die Suppe direkt aus dem Topf.

Rahmengeschichte Teil 2 zu Tag 1 aus Rahmengeschichte „Jakob“.

Andachtsimpuls / Vertiefung

Austausch:

Jakob und Esau waren sich nicht besonders grün. D.h. sie haben oft gestritten. Könnt ihr euch vorstellen, warum? Und was steckt dahinter?).

  • Schon weil sie unterschiedlich waren (man versteht sich vielleicht nicht so gut).
  • Mamas Liebling, Papas Liebling (da wird man traurig, weil Eltern einen nicht genauso liebhaben).
  • Weil einer was besser kann als man selbst, z.B. körperlich stark, im Kopf klug (man wird neidisch, mag das auch können).
  • Weil einer mehr bekommt, als der andere – das Erstgeburtsrecht war damals übliches Recht (heute empfinden wir das als ungerecht).

Plakataktion:

Streitet ihr euch auch mit euren Geschwistern? Eltern…

  • Plakat: Kinder auf Plakat schreiben lassen, worüber sie schon gestritten haben.
  • Anschließend Kinder von ihrem Streit erzählen lassen (freiwillig!)
  • Evtl. nachfragen (Fingerspitzengefühl!): Was hat dich geärgert, enttäuscht, wo fühlst du dich ungerecht behandelt, benachteiligt, zu wenig gesehen, wo warst du neidisch …

Streit ist ganz normal. Jeder streitet mal. Und das ist gut so. Denn dann merkt der andere, dass man nicht einverstanden ist mit der Situation. Oder dass man sich nicht gut fühlt.

Wenn z.B. Süßigkeiten immer so verteilt werden, dass man weniger bekommt, dann kann man das sagen: „Ich möchte heute mal 2 und du eins. Nächstes Mal dann wieder umgekehrt. Sonst ist das ungerecht.“ So hat der andere auch die Chance, sich zu erklären oder zu ändern.

Manchmal ist es schwer, Dinge anzusprechen. Redet doch mal mit Gott darüber, was euch schwerfällt. Er versteht euch. Und dann habt ihr es auch mal ausgesprochen. Das tut gut.

Gebet

Lieber Vater im Himmel, du siehst, wo wir uns ärgern und streiten. Bitte gib uns den Mut, Dinge anzusprechen und unser Recht einzufordern. Wie gut, dass du siehst, wie es uns geht und dass du uns verstehst. Amen

Streitspiele:

Manchmal hilft es auch, wenn man sauer aufeinander ist, einfach Dampf abzulassen auf eine gute Art:

Lieder

  • Wer Gott vertraut, Einfach spitze Nr.28
  • Jedes Kind ist anders, Einfach spitze Nr.145
  • Komm, wir wollen Freunde sein, Einfach spitze Nr.83

Ideen rund um eine Kinderfreizeit zur biblischen Jakob-Geschichte

Diese Freizeitreihe bietet eine kurze Einführung in die biblische Jakob-Geschichte, 6 biblische Einheiten mit einer dazu passenden Rahmengeschichte als Anspiel in der heutigen Zeit (Zwillingsbruder verbringt Ferien bei der Oma), Geschichten, Spiele, Kreatives und weitere Ideen rund um das Freizeitprogramm. Die meisten Ideen sind auch sehr gut in der Gruppe als Themenreihe über mehrere Wochen umsetzbar.

Die Jakobsgeschichte

Unter “Programmideen” finden sich eine Einführung in die biblische Jakobsgeschichte mit Hintergrundwissen. Die biblische Geschichte haben wir über sechs Einheiten verteilt. Vier Geschichten sind als Anspiel ausgearbeitet, zwei als „Skechtboard-Geschichten“ (die Geschichte entsteht malerisch beim Erzählen auf einer großen Staffelei). Die Anspiele findet ihr schriftlich und als Filmaufnahmen vor. So könnt Ihr wählen, ob ihr die Anspiele selbst spielt oder einfach per Film abspielt. Die Sketchboardgeschichten sind ausschließlich Filmclips. Nach den jeweiligen Geschichten haben wir Vertiefungen ausgearbeitet für zwei Altersgruppen (6-10 Jahre; 11-13 Jahre). So kann mit den jeweiligen Zielgruppen altersentsprechend gearbeitet werden.

Jede Jakobgeschichte wird von einer Rahmengeschichte umklammert. Die Handlung spielt in der heutigen Zeit und hilft den Kindern, die Themen der Jakobgeschichten in ihr Leben zu übertragen. Gezeigt wird die Rahmengeschichte jeweils vor bzw. nach einer Jakobgeschichte. Ihr findet diese Geschichte als Textdatei unter „Programmideen/ Rahmengeschichte“ und als Film in einzelnen Clips unter “Videos”.  Ihr könnt alles gesammelt über den „Jetzt alles herunterladen“-Button downloaden. Oder euch einzelne Programmelemente durch Klicken in der Tabelle ansehen.

Programmplan

Der vorgestellte Programmplan der „5 Sterne Sommer“-Freizeit geht zunächst von einem Angebot ohne Übernachtung aus. Selbstverständlich kann der Tagesplan auch auf eine Übernachtungs-Freizeit abgewandelt werden. Auch im Hinblick auf Kooperationen, mögliche Corona-Bestimmungen… kann die Freizeit ganz auf die örtlichen Gegebenheiten und Bedürfnisse abgestimmt werden und ermöglicht so eine hohe Identifikation mit der Kinder- und Jugendarbeit vor Ort. 

Sonntag
Streiten ist normal, da steckt was dahinter / 1.Mose 25,19-34 / Esau verkauft Jakob sein Erstgeburtsrecht
Montag
Gott segnet nicht nur die Braven / 1.Mose 27,1-40 / Jakob holt sich den Segen
Dienstag
Wie und wo kann ich Gott erleben (und was antworte ich?) / 1.Mose 27,41-28, 22 / Jakob und die Himmelsleiter
Mittwoch
Wie gehe ich mit Unrecht um? / 1.Mose 29,1-30 / Jakob wird betrogen Zeit bei Onkel Laban
Donnerstag
In Zeiten der Angst – an wen oder was klammere ich mich da? / 1.Mose 32,1-33 / Jakob am Jabbok
Freitag
Wie geht “Aufeinander zugehen” nach Verletzungen? / 1.Mose 33,1-16 / Jakob und Esau versöhnen sich
8:30FrühstückFrühstückFrühstückFrühstückFrühstück
9:00Beginn: Begrüßung, Spiel, Ritual …BeginnBeginnBeginnBeginn
9:30Video
Rahmengeschichte
Bibelgeschichte
Video
Rahmengeschichte
Bibelgeschichte
Video
Rahmengeschichte
Bibelgeschichte
Video
Rahmengeschichte
Bibelgeschichte
Video
Rahmengeschichte
Bibelgeschichte
9:4510.00 Uhr Ankommen und BegrüßenVertiefung für zwei AltersgruppenVertiefung für zwei AltersgruppenVertiefung für zwei AltersgruppenVertiefung für zwei AltersgruppenVertiefung für zwei Altersgruppen
10:15Kennenlern-SpieleRatespiel “Wer bist du” oder Quiz “Gefragt – gejagt”“Spiele rund um die Leiter” oder Spiel “Nummer 2 gewinnt”Spiel “Der Superhirte”“Würfeln-Suchen-Quizzen”Geländespiel “Kuhhandel”
12:00MittagessenMittagessenMittagessenMittagessenMittagessenMittagessen
12:30WorkshopsWorkshopsWorkshopsWorkshopsWorkshopsWorkshops
14:00SnackSnackSnackSnackSnackSnack
14:15Video
Rahmengeschichte
Bibelgeschichte
Vertiefung für zwei Altersgruppen
14.30-15.15 Streitspiele
15.20-16.25 Begabt! Wettkampf
Geländespiel “Capture the Wildbraten!Dorf- oder Stadtspiel “Himmelsleiter”

Platz für eigene Ideen
Spiel: Handelsspiel “Büffeljagd” oder Stationenspiel “Talente entdecken”Platz für eigene IdeenStationenspiel “Jakobs leckere Suppe”
16:45AbschiedAbschiedAbschiedAbschiedAbschiedAbschied
17:00EndeEndeEndeEndeEndeEnde

Das Ziel

Starter

Gott geht mit.

Checker

Gott ist bei mir, auch wenn ich das nicht immer sehen und spüren kann.

Der Text an sich

Mit 40 Jahren heiratet Isaak. Er erlebt hier zunächst das Gleiche, was seinem Vater Abraham und dessen Frau Sara auch passiert ist. Isaak und Rebekka bekommen keine Kinder. Durch das Gebet Isaaks zu Gott geschieht ein Wunder. Rebekka wird schwanger. Aber es scheint keine leichte Schwangerschaft zu sein. Es muss so schlimm sein, dass sie sich fragt, warum sie überhaupt schwanger geworden ist, wenn es ihr so schlecht geht (V.22). Aber auch Rebekka wendet sich in ihrer Not an Gott. Wie genau das ausgesehen hat, wird im Text nicht beschrieben, vielleicht ist sie an eine Kultstätte gegangen. Sie erhielt eine Antwort von Gott. Rebekka versteht vermutlich nicht, was Gott ihr mit diesen Worten sagen will. Die Auskunft ist aber eindeutig: Hinter allem Geschehen steckt Gottes Plan. In der Antwort Gottes steckt Großes und Geheimnisvolles zugleich. Rebekka wird die Gründerin von zwei Völkern. Diese beiden Völker werden miteinander kämpfen, aber das eine wird das andere beherrschen. Gott deutet nur an, dass nicht der Ältere bestimmen wird, sondern der Jüngere.

Bei der Geburt wird es dann auch äußerlich deutlich, dass die beiden Brüder total unterschiedlich sind. Nicht nur von ihrem Aussehen her sind sie anders, sondern auch von ihrem Wesen. Esau ist ein Jäger, der unterwegs ist, und Jakob ist ein Hirte, der bei den Zelten bleibt. Geschichtlich gesehen entsteht hier aus dem Nomadendasein die Sesshaftigkeit.

Da es im Hebräischen nur Konsonanten gibt, wird die Namensbedeutung von Jakob verschieden übersetzt, der Ursprung bedeutet wohl: „Gott möge dich schützen“, wird aber auch als Fersenhalter oder Betrüger erklärt.

Beide Brüder gehen sehr unterschiedliche Wege und scheinen von den Eltern auch darin bestärkt zu werden. Isaak liebte Esau und Rebekka liebte Jakob. Sie sind parteiisch.

Esau als Jäger hat nicht immer Erfolg. Manchmal kommt er auch ohne Beute nach Hause. Ziegen und Schafe sind als Haustiere immer verfügbar und auch Gemüse kann gelagert werden. Esau weiß gar nicht genau, was Jakob da gekocht hat. Aber er ist so ausgehungert, dass ihm momentan alles andere egal ist. In diesem Moment ist ihm sein Erstgeburtsrecht nicht so wichtig, wie etwas zu essen zu bekommen. Aber auf die Situation seines Bruders nimmt Jakob keine Rücksicht. Er lässt Esau schwören, dass der auf sein Recht verzichtet. Esau verachtet sein Erstgeburtsrecht.

Der Text für mich

In dem Text geht es sehr menschlich zu. Auch ich ertappe mich immer wieder dabei, meinen Vorteil aus bestimmten Situationen zu ziehen, gerade auch als jüngere Schwester. Aber dann sehe ich, dass beide Brüder hier erwachsen sind. Sie könnten es besser wissen. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass beide sehr einseitig von ihren Eltern erzogen wurden. Ich frage mich aber auch, wo Gott in dieser Situation ist. Warum greift er nicht ein, wenn ein Elternteil einen Sohn bevorzugt? Wenn der eine Bruder die Situation ausnutzt? Ich verstehe es nicht. Erst wenn ich die ganze Geschichte lese wird deutlich: Gott hat einen Plan. Sicher hätte Gott auch andere Möglichkeiten gehabt, Jakob zum Stammvater des Volkes Israel zu machen. Aber Jakob und Esau haben beide entschieden so zu handeln, wie sie gehandelt haben. Jakob hätte nicht die Situation seines Bruders ausnutzen müssen und Esau hätte sich auch gegen den Handel entscheiden können.

Der Text für dich

Starter

Gerade jüngeren Geschwistern geht es oft so, dass sie sich benachteiligt fühlen, weil sie vieles noch nicht dürfen, was ältere Geschwister selbstverständlich tun. Ältere Geschwister müssen alles durchboxen, was später die Jüngeren selbstverständlich dürfen. Schwer ist es für alle Kinder, wenn Eltern einen so bevorzugen, wie es bei Jakob und Esau der Fall ist. Die Kinder können sich sehr gut in die beiden hineinversetzen. Deswegen ist dies ein Beispiel dafür, dass biblische Geschichten auch heute noch relevant sind. Wichtig finde ich, dass deutlich wird, dass Gott bei Jakob und bei Esau ist.

Checker

Kinder, die schon länger in der Jungschar oder der Gemeinde sind, haben die Geschichte von Jakob und Esau vermutlich schon gehört. Hier ist wichtig herauszustellen, was die beiden Männer Jakob und Esau mit dem Leben der Kinder heute zu tun haben. Auch in uns steckt immer so ein Jakob, der seinen eigenen Vorteil aus der schwierigen Situation des anderen ziehen will. Deutlich wird hierbei, dass Gott uns trotzdem lieb hat und bei uns ist, auch wenn wir nichts Gutes im Sinn haben. Er geht mit Jakob, obwohl er seinen Bruder ausnutzt. Jakob wird sogar der Segen zugesprochen.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Das ungerechte Quiz

Es werden zwei Gruppen gebildet. Jede Gruppe bekommt Quizfragen gestellt. Einer der beiden Gruppen wird immer wieder geholfen, der anderen nicht. Die Kinder werden recht bald Widerspruch einlegen und sich beschweren.

In der Auswertung kommen wir mit den Kindern darüber ins Gespräch, in welchen Situationen man sich schlecht behandelt fühlt und warum wir uns manchmal benachteiligt fühlen. Dann wird die Geschichte erzählt.

Idee 2: Impuls mit Süßigkeiten

Ein Mitarbeitender kommt mit einer leckeren Packung Süßigkeiten in den Raum und setzt sich. Wenn die Kinder nicht von selbst fragen, übernimmt es ein anderer Mitarbeitender: „Gibst du mir etwas ab?“ Mitarbeiter 1 fragt: „Was bekomme ich dafür?“ Nun die Kinder aufzählen lassen, was sie ihm geben würden. Mitarbeiter 1 fordert: „10,- €!“ Es werden die Reaktionen der Kinder abgewartet und dann deutlich gemacht, dass sie für die 10,- € eigentlich viel mehr Süßigkeiten bekommen würden. Dann folgt die Geschichte.

Verkündigung

Erzählung mit Fragen

Isaak und Rebekka sind schon eine ganze Weile verheiratet. Sie wünschen sich Kinder. Aber lange Zeit sieht es so aus, als ob Rebekka keine Kinder bekommen würde. Sie beten zu Gott und bitten ihn, ihnen zu helfen.

Eines Tages spürt Rebekka, dass sich in ihrem Bauch etwas bewegt. Und dann wird ihr Bauch dicker und dicker. In ihr rumort es. Sie macht sich Sorgen, weil die Bewegungen in ihrem Inneren ganz schön heftig sind. Sie spürt, dass es zwei Kinder sind, die in ihr wachsen. Aber warum kämpfen die beiden so miteinander?

Und so wendet sie sich wieder an Gott. Sie hat Angst, dass etwas nicht in Ordnung ist.

Und Gott antwortet ihr. Aber ob sie wirklich versteht, was er ihr sagen will? Gott sagt ihr voraus, dass die Zwillinge in ihrem Bauch einmal zwei Völker werden, die verfeindet sein werden. Ob Rebekka das wirklich hören wollte?

Aber sie kann es nicht ändern.

Schließlich ist es so weit. Zwei Jungen werden geboren. Nun ist es sehr wichtig darauf zu achten, wer als Erster geboren wird. Denn das entscheidet darüber, wer später einmal den Hauptanteil der Güter erben wird. Damals wurde nicht danach gefragt, wer das überhaupt wollte. Es ist klar: Hoferbe wird immer der älteste Sohn.

Als der erste Junge geboren ist, bekommt er den Namen Esau und vielleicht zur Sicherheit auch ein Bändchen um den Arm gebunden. Er hat eine rötliche dunkle Haut, die schon mit ganz feinen Härchen überdeckt ist.

Dann wird der Zweite geboren. Er wird Jakob genannt. Und er sieht total anders aus, als sein Bruder. Er hat eine glatte und helle Hautfarbe und noch keine Haare.

Und auch als sie größer werden, merken die Eltern, dass sie nicht nur äußerlich sehr unterschiedlich sind. Esau wird ein leidenschaftlicher Jäger. Er wird groß und stark, ist sportlich und gewandt, streift viel draußen in den Wäldern umher.

Jakob dagegen ist gern zu Hause. Er hilft seiner Mutter in der Küche, im Garten und im Stall. Esau dagegen bringt oft ein erlegtes Wild mit nach Hause, von dem ein leckerer Braten zubereitet werden kann. Esau ist stärker als sein Bruder, aber Jakob ist klüger.

Zwischenfrage: Was meint ihr, wer von den Eltern vielleicht einen der beiden Jungen lieber mochte? (Vater: Esau / Mutter: Jakob)

Eigentlich sollen Eltern ihre Kinder gleichermaßen lieben und keinen vorziehen. Eure Eltern tun das sicher auch. Aber manchmal entwickeln sich doch unterschiedliche Beziehungen zwischen Kindern und ihren Eltern, z. B. auch zwischen Eltern zu ihren Söhnen und Töchtern. Das muss noch lange nicht heißen, dass der eine den anderen mehr liebt.

Eines Tages passiert Folgendes: Esau kommt ganz hungrig und müde von der Jagd. Diesmal hat er nichts geschossen. Zu Hause liegt ein köstlicher Duft über dem Feuer. Sein Bruder Jakob hat eine leckere Suppe gekocht, eine Linsensuppe.

(Nachfragen, was das für eine Suppe ist, wer sie schon einmal gegessen hat und wer diese Suppe mag.)

Diese Suppe wäre jetzt genau das Richtige für Esau. Er könnte sich den ganzen Bauch davon vollschlagen. – Aber es war ja nicht seine Suppe.

„Jakob, lieber Bruder“, so liebevoll hatte er ihn noch nie angeredet, „gibst du mir etwas von deiner Suppe ab?“

„Was krieg ich dafür?“, fragte der zurück.

„Was willst du denn haben?“, hakte Esau nach.

„Ach, ich wüsste da schon etwas“, sagte Jakob und bemühte sich, eher wie beiläufig zu sprechen. „Zum Beispiel dein Erstgeburtsrecht! Die paar Minuten, die ich nach dir geboren wurde, sind doch nicht viel! Gib mir das Recht, künftig als der ältere Sohn zu gelten!“

Zwischenfrage: Weiß jemand von euch, warum Jakob einen solchen Wert darauf legte?

Wisst ihr, was das bedeutete, als der älteste Sohn zu gelten? (Der älteste Sohn erbt nach dem Tode des Vaters den Besitz und führt die Arbeit des Vaters weiter.)

Hoferbe konnte nur einer werden. Sonst würden sich alle darum streiten. Wenn jeder einen kleinen Teil bekommen würde, könnte am Ende keiner damit richtig etwas anfangen.

So bekamen die anderen Kinder als Erbe nur ein bisschen Geld oder ein kleines Landstück.

Frage an die Kinder: Was meint ihr, tauscht Esau sein Erstgeburtsrecht gegen einen Teller Linsensuppe? (Antwort der Kinder abwarten.)

Esau tut es tatsächlich „Was soll’s, ich muss doch einmal sterben. Außerdem diese viele Arbeit auf dem Hof – dazu habe ich gar keine Lust. Kannst es haben! – Und nun gib schon den Teller mit der Suppe her. Ich habe einen Bärenhunger!“

Esau verzehrte die Linsensuppe und ahnte wohl kaum, welch eine wichtige Entscheidung er in diesem Moment getroffen hatte. So wenig bedeutete ihm sein Erstgeburtsrecht.

Die andere Idee

Geschichte mit Bildern

Jedes Kind bekommt einen oder mehrere Verse des Bibeltextes, ohne den Rest zu kennen. Die Aufgabe besteht nun darin, ein Bild zu dem Vers zu malen.

Dann wird anhand der gemalten Bilder die Geschichte gemeinsam mit den Kindern erzählt und ergänzt, was die Kinder an Zusatzinformationen brauchen (z. B. Erbfolge, evtl. auch Verwandtschaftsverhältnis zu Abraham als Großvater).

Der Text gelebt

Wiederholung

Es werden nacheinander Spiele gespielt, die mit der Geschichte verknüpft werden.

Zwillinge

Die Kinder bekommen zwei Bilder gezeigt, auf denen das Gleiche abgebildet ist, aber es gibt 10 Unterschiede. (Bei Jakob und Esau gab es auch Unterschiede, obwohl sie Zwillinge waren.)

Geschwisterkampf

Es spielen immer zwei gegeneinander. Die Spieler stellen sich auf eine Kiste und versuchen sich mit einer Pool-Nudel von der Kiste zu stürzen. (Durch die Unterschiedlichkeit von Jakob und Esau waren sie auch bei ihren Eltern Konkurrenten.)

Jagd

Ein Kind ist der Jäger und ein anderes Kind das Wildschwein. Alle anderen stellen sich in einem Kreis auf. Der Jäger hat die Aufgabe, das Wildschwein zu fangen. Das Wildschwein versucht den Jäger abzuhängen, indem es durch zwei Personen hindurchrennt. Die beiden Personen fassen sich dann an den Händen und somit ist die Lücke geschlossen. Keiner kann dann mehr hindurch, auch das Wildschwein nicht. Sehr schnell sind nur noch wenige Lücken vorhanden. Wenn das Wildschwein schlau ist, kann das letzte Schlupfloch geschlossen werden, ohne dass der Jäger das Wildschwein erreichen kann.

(Esau war gern auf der Jagd. Aber nicht immer hatte er Erfolg.)

Bohnen und Linsen sortieren

In zwei Gruppen sollen die Kinder aus einer Schüssel Bohnen und Linsen heraussortieren. (Man kann es auch erschweren, wenn man es mit Strohhalmen macht; nur müssen die Strohhalme unbedingt einen kleineren Durchmesser als die Linsen haben.)

(Jakob war eher der, der zu Hause blieb und gekocht hat.)

Erstgeburtsrecht

Die Kinder stellen sich nach verschiedenen Kriterien hintereinander auf (der Größe nach, nach Geburtsmonat, nach Geburtsdatum). (Esau war nur ein ganz wenig älter als Jakob und trotzdem galt für ihn das Recht des Erstgeborenen.)

Gespräch

Was denkt ihr, ist es richtig, dass die Eltern von Jakob und Esau sie unterschiedlich behandeln und liebhaben?

Warum ist das so?

Warum wollte Jakob das Erstgeburtsrecht?

War es Esau wirklich egal, ob er als Erster geboren war?

Merkvers

Gott spricht: Ein Mensch sieht, was in die Augen fällt; ich aber sehe ins Herz.

1. Samuel 16,7 GNB

Der Satz wird sehr oft auf Herzen geschrieben und im Raum versteckt. Die Jungscharler suchen die Herzen und immer, wenn sie ein Herz gefunden haben, lesen sie den Satz laut vor.

Gebet

Die Kinder erzählen sich gegenseitig, wo sie sich einmal ungerecht behandelt gefühlt haben oder wo ihnen jemand zur Seite gestanden hat, als sie ungerecht behandelt wurden. Sie können auch erzählen, wo sie mal jemanden ungerecht behandelt haben. Diese Erlebnisse können dann von den Kindern oder Mitarbeitern in Gebeten formuliert werden.

Kreatives

Mit den Kindern wird gemeinsam eine einfache Linsensuppe gekocht. Dafür sollten Linsen verwendet werden, die nicht lange kochen müssen oder man muss die Linsen schon vorher einweichen. Die Linsen werden mit Suppengemüse, Kartoffeln und Gemüsebrühe gekocht. Wer will, kann die Suppe auch mit kleinen Mettwürstchen verfeinern.

Spielerisches

Schnitzeljagd

Wir sind gemeinsam mit Esau auf der Jagd nach dem Wild. Es werden zwei Gruppen gebildet. Die erste Gruppe geht mit Bildern von Rehspuren vor und heftet diese Bilder an den Wegesrand oder mit Pfeilen an geeignete Stellen. Die zweite Gruppe geht nach zehn Minuten los und versucht, das Reh zu finden.

Rätselhaftes

Tiere und Pflanzen erkennen

Tierspuren

Es werden Blätter ausgelegt, auf denen Tierspuren zu sehen sind. Vorlagen dazu findet man im Internet. Die Kinder müssen herausfinden, welche Tiere diese Spuren verursacht haben. Man kann den Teilnehmern auch eine Hilfestellung geben, indem man noch Bilder der Tiere dazulegt, die die Spuren verursacht haben. Es geht nun darum, die Spuren den richtigen Tieren zuzuordnen.

Pflanzen

Man bringt verschiedene Pflanzen oder Kräuter mit und die Kinder müssen sagen, um welche Pflanzen es sich handelt. Auch hier kann man eine Hilfestellung anbieten, indem man Karteikarten mit den Namen der Pflanzen vorbereitet, die dann von den Kindern den Pflanzen zugeordnet werden sollen.

(T)Extras

Lieder

Hey, das ist superstark

Immer und überall (Vom Anfang bis zum Ende)

Jedes Kind ist anders

Spiele mit Linsen

Linsen sortieren

In der Mitte liegen viele Erbsen und Linsen. Zwei Kinder spielen gegeneinander. Sie haben die Aufgabe, die Linsen auszusortieren. Wer die meisten Linsen auf seine Seite sortiert hat, hat gewonnen.

Linsenbilder

Alle Teilnehmer sitzen um einen Tisch. Ein Spieler bekommt die Aufgabe, aus den Linsen einen einfachen Gegenstand zu „malen“ (z. B. Apfel, Auto, Baum). Er legt die Linsen also so auf den Tisch, dass der Gegenstand zu erkennen ist. Die anderen Kinder müssen raten, um welchen Gegenstand es sich handelt. Wer den richtigen Gegenstand erraten hat, darf als Nächstes malen.

Zielgedanke

Gewalt und Flucht ist ein Thema bei Jesus und bei uns heute. Wir können heute denen beistehen, die unter Gewalt und Flucht leiden.

Merkvers

Was ihr einem meiner Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan.

Matthäus 25,40b; Luther84

Situation der Jungscharler

Gewalt ist ein Thema. Kinder werden manchmal zu Hause, öfter unter Gleichaltrigen mit Gewalt konfrontiert. Die meisten können sich trotzdem nicht vorstellen, dass jemand so fies und brutal sein kann wie Herodes. Dass viele Leute getötet werden, das kann man in den Nachrichten hören, wenn aus anderen Ländern berichtet wird. Bei uns geht es im Vergleich ja eher friedlich zu. Aber gewalttätige Leute gibt es überall.

In den letzten beiden Jahren, sind viele Menschen nach Deutschland gekommen, die Schutz vor Krieg und Gewalt in ihren Ländern gesucht haben. Alle Kinder haben davon schon gehört. Da ist es interessant, dass Jesus als kleines Kind mit seiner Familie für ein paar Jahre in einem anderen Land als Flüchtling gelebt hat. Im Rahmen der Jungschar kann man beide Themen nicht erschöpfend behandeln. Es gibt für betroffene Menschen keine einfachen Lösungen. Wir können aber ein Mitgefühl für die Opfer von Gewalt fördern, ob sie nun geflüchtet sind oder nicht.

Erklärungen zum Text

V.13-15: Der Text schließt unmittelbar an die Geschichte der Weisen aus dem Morgenland an. Für Josef ist es nicht das erste und nicht das letzte Mal, dass ihm im Traum ein Bote Gottes erscheint. Viermal wird eine Engelerscheinung bei Josef berichtet: 1. Als er sich von Maria trennen wollte (Matthäus 1,19ff.) 2. Im vor uns liegenden Text. 3. Der Engel sagt ihm in Ägypten, dass er mit seiner Familie wieder gefahrlos nach Israel ziehen kann (Matthäus 2,19ff.). 4. Er soll nach Nazareth umziehen (Matthäus 2,22).

Nachdem Josef die Botschaft des Engels gehört hat geht er sofort los. Es ist mitten in der Nacht. Damit ist nicht die Nacht der Geburt von Jesus gemeint. Jesus war wahrscheinlich schon mehrere Monate alt.

Matthäus erklärt das Geschehen mit einem Zitat aus dem Alten Testament. Wie so oft bei Prophetenworten gibt es eine mehrfache Bedeutung. Zuerst erinnert der Ausspruch daran, dass Gott die Israeliten durch Mose aus Ägypten befreit hat. Als die ersten Christen das Alte Testament lasen, entdeckten sie überrascht, dass viele Prophetenworte eine zusätzliche Bedeutung bekommen, wenn man die Geschichte von Jesus kennt. Hosea 11,1 hat eher eine oberflächliche Beziehung zum Leben von Jesus. Matthäus stellt aber viele solcher Beziehungen dar, damit wir mit ihnen staunen lernen sollen, wie vorausschauend Gott die Geschichte seines Volkes lenkt. Zuerst sieht es so aus, als ob ein grausamer Mensch wie Herodes Gottes Pläne zunichtemachen kann. Dann stellt sich aber heraus, dass doch genau das geschehen muss, was Gott sich schon vor langer Zeit vorgenommen hatte.

V.16-18: Hier wird die grausame Geschichte vom Kindermord erzählt. Es gibt keine außerbiblischen Belege für dieses Ereignis, aber dem Wesen des Herodes ist diese Tat zuzutrauen. Weil Herodes nicht genau weiß, wie alt Jesus wirklich ist, geht er auf Nummer sicher und lässt alle Kinde runter zwei Jahren umbringen. Er weiß nicht, dass Gott seinen Sohn schon mit Hilfe von Josef in Sicherheit gebracht hat. Wieder wird das Geschehen mit einem alttestamentlichen Zitat verbunden. Das Jeremiazitat stammt aus dem gleichen Kapitel, in dem auch der neue Bund verheißen wird. So wie dem neuen Bund nach dem prophetischen Wort eine schmerzliche Zeit vorausgeht, so geht auch der Erlösung durch Jesus der schmerzliche Mord an den Kleinkindern voraus.

Personen

Herodes (der Große): Er ist der amtierende König der Juden. Das Volk hasst ihn u. a. wegen seiner Grausamkeit. Sein Königtum hat er mit Gewalt an sich gebracht. Er hatte seinen Vorgänger gestürzt und hinrichten lassen. Intrigen und Gewalt begleiten seine gesamte Regierungszeit. Er versucht sich beliebt zu machen, indem er u. a. sehr viel Geld investiert, um den Tempel zu einem Prachtbau auszubauen. Ein neugeborener König ist für ihn eine möglicherweise gefährliche Konkurrenz.

Orte

Ägypten: Ägypten ist Israels großer Nachbar. In der Geschichte des Volkes Israel war Ägypten abwechselnd ein sicherer Zufluchtsort oder eine gefährliche Bedrohung. Zurzeit von Josef und Maria war Ägypten ein Teil des römischen Reiches.

Treffpunkt

Es werden Spiele gespielt, die die Themen Gewalt und Flucht aufgreifen

Spiele

Flucht

Dieses Spiel ist gut für große Gruppen geeignet. Es wird auf einer freien Fläche oder in einem großen Raum gespielt. Man braucht eine gerade Anzahl Mitspieler. Einer ist der Flüchtende und einer der Verfolger. Alle anderen stellen sich paarweise nebeneinander auf und haken sich unter. Der Verfolger hat die Aufgabe, den Flüchtenden zu fangen. Dieser muss fliehen kann sich aber bei einem anderen Spieler unterhaken. Der an der anderen Seite steht muss nun die Rolle des Flüchtenden einnehmen. Erwischt der Verfolger den Flüchtenden, werden die Rollen getauscht und der Verfolger wird zum Flüchtenden.

Fluchtstaffel

Die Teilnehmer werden in zwei Gruppen eingeteilt. Sie stehen hintereinander an einer Startlinie. Im Abstand von mindesten 15 Metern steht ein Gefäß (Korb) in dem sich verschiedene Mützen befinden. Um den Korb ist im Abstand von ca.1,5 Metern ein Kreis markiert. Nach dem Startzeichen geht es los. Die ersten Spieler laufen zum Korb, setzen sich die Mütze auf und laufen wieder zurück. Auf dem Rückweg, aber nur außerhalb des markierten Kreises, darf dem Gegner die Mütze vom Kopf gerissen werden. Wenn sie einmal vom Kopf ist darf sie nicht wieder aufgesetzt werden, aber es besteht immer noch die Chance, dem anderen auch die Mütze zu klauen. Wenn der Spieler wieder bei seiner Mannschaft ist läuft der Nächste los usw. Gewonnen hat das Team, dass am Ende (nach einer bestimmten Zeit oder wenn keine Mützen mehr im Korb sind) die meisten Mützen erobert hat.

Brutalo

Es wird ein Spielfeld abgegrenzt. Es sollten alle Teilnehmer gut darin Platz haben. Es ertönt ein Startzeichen. Nun müssen alle Kinder auf einem Bein hüpfen und die Arme vor dem Körper verschränken. Sie haben nun die Aufgabe, die anderen Teilnehmer des Spieles aus dem Spielfeld zu schubsen. Wer das Spielfeld verlassen musste oder beide Beine auf den Boden hat, muss ausscheiden. Gewinner ist derjenige Spieler, der sich als letztes im Spielfeld befindet.

Bretterkampf

Es wird ein dickes Brett von mindestens 3 Meter Länge benötigt. Das Brett wird an den Enden hoch gebaut, z.B. auf zwei Steine, sodass es ca. 10-15 cm über den Boden liegt. Man muss darauf achten, dass es fest liegt. Zwei Mitspieler stehen sich auf dem Brett gegenüber. Sie haben jeder eine Schwimmnudel (Schwimmhilfe zum Schwimmen lernen) in der Hand. Mit Hilfe dieser Schwimmnudel müssen sie sich gegenseitig vom Brett schubsen.

Achtung: Es darf nicht mit den Händen, sondern nur mit dem Gegenstand gestoßen werden. Gewonnen hat der, der am längsten auf dem Brett steht.

Knackpunkt

Der Knackpunkt beginnt mit einem Begrüßungsspiel, bei dem Begrüßungsrituale aus verschiedenen Kulturen vorkommen. Die genannten Rituale werden auf kleine Zettel geschrieben. Jeder bekommt einen Zettel, liest ihn durch, darf aber nichts dazu sagen. Nun dürfen sich alle frei im Raum bewegen und dabei haben sie die Aufgabe, die anderen auf ihre Art und Weise zu begrüßen. Folgende Begrüßungsarten sind möglich, die aber nicht alle eingesetzt werden müssen.

  • Du begrüßt andere, indem Du die Handflächen ineinander legst, sie vor den Körper hältst und Dich leicht verbeugst.
  • Du machst zur Begrüßung einen leichten Knicks und schaust zu Boden.
  • Du drückst Deinem Gegenüber zur Begrüßung fest die rechte Hand.
  • Du legst Deinem Gegenüber zur Begrüßung den Kopf zunächst auf die rechte Schulter und klopfst ihnen dreimal auf den Rücken, dann auf die linke Schulter und klopfst erneut dreimal auf den Rücken.
  • Du begrüßt andere durch beidseitiges leichtes Klopfen der Unterarme.
  • Du begrüßt dein Gegenüber durch einen leichten Faustschlag gegen Kopf und Schulter.
  • Du erkundigst Dich nach einer kurzen Begrüßung gleich nach der Familie deines Gegenübers und nach dem Wohlbefinden aller Kinder, Enkel, Großeltern, Tanten und Onkeln.

Nach diesem Einstieg kommt es zu einer Austauschrunde, bei der folgende Fragen bedacht werden können.

  • Wie hat sich die eigene Begrüßungsform für dich angefühlt?
  • Welche Begrüßungsform, die dir entgegengebracht wurde, ist dir besonders aufgefallen? Warum?
  • Was war angenehm? Was war unangenehm? Und warum?

Viele fühlten sich unangenehm, weil wir solche Begrüßungen nicht gewöhnt sind. Trotzdem begrüßt man sich in anderen Ländern und anderen Kulturen auf genau diese Art und Weise. Dort ist das völlig normal und keiner wundert sich darüber.

So fühlen sich aber Menschen, die aus anderen Ländern zu uns nach Deutschland kommen. Es sind Menschen die auf der Flucht sind. Viele sind auf der Flucht vor Gewalt, weil sie vielleicht in ihrer Heimat ermordet, gefoltert oder ins Gefängnis geworfen worden wären.

Das sind nicht die ersten Personen, denen es so ging. Schon immer waren Menschen auf der Flucht. Einer von ihnen war Jesus. Er musste schon kurz nach seiner Geburt mit seinen Eltern fliehen.

Schaut euch das Bild an. Hier seht ihr Jesus mit seinen Eltern. Und ich stelle mir gerade vor, wie der kleine Jesus seine Eltern anschaut und sie fragt: „Papa, Mama, wir kommen doch aus dem Land Israel. Warum sind wir nicht zu Hause, sondern müssen hier in Ägypten leben?“

Stellt euch vor, wir schleichen uns jetzt in die Familie hinein und hören, was der Papa (oder die Mama) antwortet.

Der Mitarbeiter setzt sich zu den Kindern und erzählt die Geschichte:

Hör zu Jesus, jetzt bist du schon ziemlich groß und wir können dir alles erzählen. Wir waren unterwegs. Es war eine aufregende Geschichte damals. Weil der Kaiser eine Volkszählung angeordnet hatte, mussten wir von unserer Heimatstadt Nazareth in die Stadt Bethlehem gehen. Das war eine weite Reise und dort bist du dann geboren. Als du noch ganz klein warst bekamen wir Besuch von drei wichtigen Männern aus dem Osten. Sie brachten Geschenke mit. Aber sie übermittelten auch die Botschaft, dass sie mit dem grausamen König Herodes über deine Geburt gesprochen haben. Sie wollten eigentlich zum König zurückgehen, änderten aber ihre Pläne. Als Herodes mitbekam, dass er überlistet wurde, war er total wütend. Er tobte durch seinen Palast und schrie alle an. Er fürchtet sich vor dir, weil in den alten Schriften steht, dass du etwas Besonderes bist. Nach einigem Überlegen fasste er einen Plan. „Ich dulde keine Konkurrenz!“ schrie er. „Ich bringe alle kleinen Kinder unter 2 Jahren um!“ Seine Soldaten setzen diesen Plan in die Tat um und viele Kinder starben. Über viele Familien kam großes Leid. Wir haben erst viel später davon erfahren, denn Gott hat uns schon eher gerettet. Ich (Dein Vater) hatte einen Traum. In diesem Traum stand ein Engel, ein Bote Gottes vor ihm und sagte: „Nimm deine Kind und deine Frau und fliehe nach Ägypten! Dort werdet ihr in Sicherheit sein.“ Mehr sagte der Engel nicht, es war aber klar, dass es jetzt um Leben und Tod ging. Sofort packten wir unsere Sachen und zogen noch in der gleichen Nacht los. Es war ein langer Weg, aber wir sind sicher hier angekommen. Am Anfang war vieles fremd. In der Zwischenzeit haben wir manches verstanden, warum die Einwohner hier anderes leben und an andere Götter glauben. Aber unsere Heimat ist das nicht. – Wir hoffen, dass wir bald wieder nach Hause zurückkommen.

Doppelpunkt

Mit Hilfe eines Spieles werden die Hauptthemen der Geschichte aufgegriffen. Dazu wird folgendes Spielfeld aufgemalt:

Flucht Gewalt Bibel Aktion
2 10 6 8
9 3 11 5
7 X 4 12

Auf jedem Zahlenfeld liegt ein Kärtchen mit einer Aufgabe. Reihum wird mit zwei Würfeln gewürfelt. Das Kärtchen mit der Aufgabe wird gezogen und vorgelesen. Nun wird es beantwortet, bzw. die Aktion wird ausgeführt. Es geht dabei nicht darum, immer richtige Antworten zu geben, sondern über die Fragen und Themen ins Gespräch zu kommen. Nachdem die Frage beantwortet ist, wird das Kärtchen auf das Feld mit dem X gelegt und der nächste ist dran mit würfeln. Wird eine Zahl gewürfelt, wo auf dem entsprechenden Feld kein Kärtchen mehr liegt , legt man auf das Feld eine kleine Süßigkeit, zum Beispiel ein Gummibärchen und der nächste ist dran. Am Ende des Spieles, wenn alle Kärtchen bearbeitet wurden, werden die Süßigkeiten aufgeteilt und gegessen. Das geht hoffentlich ohne Gewalt.

Folgende Aufgaben stehen auf den Kärtchen:

2 Was meinst du, wie geht es Flüchtenden, die nach Deutschland gekommen sind?

3 Wo erlebst du in deinem Umfeld (z.B. Schule, Freunde) Gewalt?

4 In welchem biblischen Buch wird die Geschichte von der Flucht Jesu und seiner Familie nach Ägypten berichtet (Matthäusevangelium)?

5 Suche dir einen Partner und spiele mit ihm zusammen spontan eine Szene zum Thema Gewalt!

6 Wie heißt der König der alle kleinen Kinder ermorden ließ? (Herodes)

7 Was kannst du tun, um Flüchtenden, die in Deutschland leben, zu helfen?

8 Begrüße drei andere Jungscharler mit drei unterschiedlichen Begrüßungen aus anderen Kulturen!

9 Nenne drei Länder, aus denen viele Flüchtende nach Deutschland kommen. Was weißt du über diese Länder?

10 Was kannst du tun, wenn in deinem Umfeld (Schule, Freunde) Gewalt geschieht?

11 In welchem Ort war die Familie von Jesus ursprünglich zu Hause? (Nazareth)

12 Fliehe sofort aus dem Raum. Alle anderen haben die Aufgabe, das zu verhindern.

Schlusspunkt

Der Spielplan liegt in der Mitte. Die zwölf Worte des Lernverses werden auf zwölf kleine Kärtchen geschrieben und auf den Spielplan gelegt und zwar so, dass das erste Wort (Was) auf Feld 1 liegt, das zweite Wort (ihr) auf Feld 2 usw. Nun wird der Vers gemeinsam gelesen. Nach und nach kann man einzelne Wörter vom Spielplan nehmen und so wird es immer schwerer, den Satz zu sagen. Ein Mitarbeiter fast die Gruppenstunde noch einmal zusammen, indem er auf die Geschichte mit den Themen Gewalt und Flucht verweist und den Kindern Mut macht, etwas gegen Gewalt zu tun und sich für Flüchtende einzusetzen.

Bausteine

Lieder

Aus: Einfach Spitze

Nr. 18 Sei mutig und stark

Nr. 47 Runtergekommen

Nr. 121 Trau dich ran

Nr. 106 Der Herr segne dich

Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zur Weihnachtsgeschichte aus dem Matthäusevangelium aus JUMAT 4/16. Im Mittelpunkt stehen dabei die Weisen aus dem Morgenlande, aber auch die Träume von Josef und die Flucht nach Ägypten werden thematisiert.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie eine Beschreibung der Situation der Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Der Treffpunkt vermittelt Spiel- und Bastelideen zum Einstieg. Die Verkündigung und Erzählung der biblischen Geschichte erfolgt im Knackpunkt. Im Doppelpunkt geht es um die Vertiefung des Themas auf unterschiedliche Art und Weise.

Außerdem enthält das Thema noch einen Vorschlag mit vielen Bastel- und Backideen, wie man mit der Jungschargruppe einen Weihnachtsbasar gestalten kann.

„Ein Leben ohne Feste ist wie eine Woche ohne Wochenende“ (Hermann Lahm, deutscher Hobby-Autor).

Auch in der Jungschar können gemeinsam Feste gefeiert werden, zum Beispiel traditionelle Feste wie Weihnachten oder Geburtstage. Außerdem gibt es hin und wieder außergewöhnliche Highlights, die man mit viel Spaß und Freude feiern kann. Einer dieser besonderen Feieranlässe ist ein gemeinsamer Sieg. Vielleicht hat die Jungschargruppe zusammen ein (Jungschar-) Turnier gewonnen oder eine gute Platzierung erreicht (auch ein zweiter oder dritter Platz kann sich wie ein kleiner Sieg anfühlen). Jetzt soll der Sieg gemeinsam gebührend gefeiert werden.

Im Folgenden wird ein möglicher Ablauf einer Siegesfeier in der Jungschar vorgestellt. Die einzelnen Elemente sind fast beliebig variierbar und können natürlich auch mit eigenen Ideen kombiniert werden. Falls es am Ende ein Siegeressen geben soll, werden die Kinder evtl. eine Woche davor gebeten, Essen mitzubringen (siehe Punkt 6.).

Ideen

1. Einzug der Sieger

Die Kinder ziehen zu einem „Siegerlied“ in den festlich geschmückten Raum ein. Beispiele für geeignete Lieder: Stand up for the champions (Right Said Fred); We are the Champions (Queen); Auf uns (Andreas Bourani); An Tagen wie diesen (Die Toten Hosen).

2. Willkommensgetränk

Bei Festen wird zur Eröffnung oft ein Willkommensgetränk gereicht. Ohne größeren Aufwand lassen sich einfache alkoholfreie Cocktails zubereiten

Einige geeignete Rezepte (z. B. Sonnenaufgang)

findet ihr unter http://www.blinde-kuh.de/kueche/rezepte-getraenke.html

Rezept-Vorschläge

Sonnenaufgang

Zutaten: Orangensaft, je eine Orangen- und Zitronenscheibe, Himbeersirup

Zubereitung: Den eisgekühlten Orangensaft in ein hohes Glas füllen. Dann vorsichtig etwas Himbeersirup dazu gießen. Der Sirup sinkt zum Boden. So entstehen die Farbschattierungen des Sonnenaufgangs. Das Glas kann mit Orangen- und Zitronenscheibe garniert werden.

Südfruchtcocktail

(http://www.stern.de/noch-fragen/ich-moechte-beim-naechsten-geburtstag-einen-kindercocktail-aus-fruchtsaeften-mixen-kennt-jemand-schoene-rezepte-1000249841.html)

Zutaten: Orangensaft, Ananassaft, Maracujasaft, Kokossaft, Mineralwasser, Ananasscheibe

Zubereitung: Die Säfte werden zu gleichen Teilen vermengt. Dem Gemisch kann man noch etwas Kokossaft beigeben. Nun wird das Getränk nach Belieben mit Mineralwasser aufgegossen, je nachdem wie spritzig man es mag. Die Ananasscheibe wird an den Glasrand gesteckt.

Red Fanta

(http://www.nice-cocktails.de/cocktails_ohne_2.html)

Zutaten: 2 cl Grenadinesirup, 2 cl Erdbeersirup, 3 cl Lime Juice, Fanta, Eiswürfel

Zubereitung: Den Grenadinesirup, den Erdbeersirup und den Lime Juice in ein Glas füllen und einige Eiswürfel dazu geben. Danach beliebig mit Fanta auffüllen.

3. Begrüßungsrede

Ein Mitarbeitender begrüßt die Sieger und lässt in einer kleinen Rede das zu feiernde Siegeserlebnis noch einmal aufleben. Dabei sind Übertreibungen erlaubt. Auf ein vor der Rede vereinbartes Zeichen hin oder bei einem bestimmten Signalwort (z. B. „Sieg“ oder „Gewinner“) könnte das Publikum in lauten Jubel ausbrechen oder mit tosendem Beifall reagieren.

Material: Begrüßungsrede

4. Siegerspiele

Die Siegerspiele können in Gruppen gespielt werden. Bei einer Siegesfeier bietet es sich an, aus den Spielideen die Spiele auszuwählen, bei denen es nur Sieger gibt. Nachfolgend findet ihr jeweils einige Spielvorschläge.

Spiele mit Gewinner und Verlierer:

  • Wetttrinken aus dem Pokal

Wer trinkt am schnellsten den gefüllten Pokal leer?

  • Lebendiges Memory

Zwei Spieler gehen vor die Tür. Immer zwei der verbleibenden Kinder wählen nun den selben Siegesschrei (z. B. „Jaaa!“ oder „Juhu!!“ oder „Hurra!“). Danach stellen sich alle durcheinander auf. Die Spieler kommen in den Raum und dürfen nun abwechselnd immer zwei „Karten“ durch Antippen aufdecken (Die angetippten Kinder äußern ihren jeweiligen Siegesschrei). Wer findet die meisten Paare?

  • Pokalstaffel

Zwei Pokale werden mit Wasser gefüllt. Die in zwei Gruppen eingeteilten Kinder müssen eine bestimmte Strecke mit dem gefüllten Pokal in der Hand zurücklegen und diesen dann dem nächsten Kind übergeben, bis alle die Strecke bewältigt haben. Für die schnellere Gruppe gibt es pro Sekunde Vorsprung einen Punkt, für die Gruppe mit dem volleren Pokal pro Milliliter Vorsprung einen Punkt.

  • Kampf auf dem Siegerpodest

Auf zwei Siegerpodesten (bestehend aus einem niedrigen Stuhl oder einer stabilen Kiste) stehen sich zwei Sieger gegenüber. Jeder erhält einen mit weichem Material gefüllten Sack oder ein Schaumstoffrohr. Ziel: Den anderen mit dem Sack oder dem Rohr von seinem Siegerpodest stoßen und gleichzeitig versuchen, selbst auf dem Podest stehen zu bleiben.

Spiele ohne Verlierer:

  • Siegestanz zu einem bestimmten Musikstück erfinden
  • Siegesrufe erfinden und gruppenweise vortragen

(z. B. „Wir sind die Sieger und feiern heut ein Fest! Wir sind die Überflieger, wir stehn auf dem Podest!“)

  • Medaille suchen

Eine Medaille wird von einem Mitarbeitenden oder von einem Kind im Raum versteckt, während die anderen vor der Tür warten. Regel: Sie muss so versteckt werden, dass man nichts anheben, öffnen oder irgendwo hochsteigen muss. Die Kinder suchen die Medaille. Wer sie gefunden hat, setzt sich ohne Kommentar auf seinen Platz. Eine Runde kann so lange dauern, bis alle die Medaille entdeckt haben (notfalls gibt man kleine Tipps).

  • Platz auf dem Siegerpodest

(nach http://www.praxis-jugendarbeit.de/spielesammlung/spiele-ohne-verlierer-sieger.html) Das bekannte Spiel „Reise nach Jerusalem“ wird etwas abgewandelt: In jeder Runde wird ein Stuhl (ein Siegerpodest) weggenommen, aber es scheidet niemand aus. Wie viele Runden schafft es die Gruppe, sich gemeinsam Plätze auf den Siegerpodesten zu ergattern, ohne dass jemand stehen muss? Achtung: Die Stühle sollten stabil sein und mehrere Personen aushalten!

5. Siegerandacht

Auch in der Andacht kann es um Sieger gehen.

Thematische Vorschläge:

  • Wer zu Jesus gehört, ist Sieger
  • Wer mit anderen teilt, ist ein Gewinner
  • Gott und ich – ein Siegerteam

6. Festessen

Bei einer Feier sollte das leibliche Wohl natürlich nicht zu kurz kommen. Zu jedem guten Fest gehören Essen und Getränke. Gemeinsames Essen und Trinken verbindet, fördert die Gemeinschaft und regt die Kommunikation an.

Die Kinder können aktiv an den Vorbereitungen des „Festmahls“ beteiligt werden:

  • Jedes Kind bringt etwas zu essen und zu trinken mit, das es selbst gerne mag. Das Mitgebrachte sollte für 2 Personen reichen, bereits fertig zubereitet und ohne Besteck essbar sein (Obst, Gemüse, Kuchen, Pizzataschen, usw.). Außerdem soll die „Hauptspeise“ nicht (nur) aus Knabbersachen wie Chips oder aus Süßigkeiten wie Schokolade bestehen. Sollten Knabbersachen und Süßigkeiten mitgebracht werden, ist es ratsam, diese gezielt zu rationieren, um einem übermäßigen Konsum vorzubeugen.
  • Die Speisen und Getränke werden von einem „Catering-Team“ ansprechend als eine Art Buffet angerichtet. Die Mitarbeitenden sorgen für Tischdecken, Teller sowie für Becher oder Gläser.
  • Natürlich können sich auch die Mitarbeitenden am Buffet beteiligen.

Im Rahmen des Festmahls kann auch ein selbst gebackener Pokal gemeinsam gegessen werden.

Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zu Petrus aus JUMAT 3/18. Sie beginnt damit, dass Jakob seinen Bruder Esau betrügt und endet mit der Versöhnung der beiden Brüder.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

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